Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Schlauchbootrennen bringt Spaß für alle
Schnelle Musiker bedrängen Schrades Power Paddler
ERSINGEN - Es war das 13. Schlauchbootrennen des Roten Hai, des Fördervereins der Feuerwehr Ersingen, und niemand konnte sich daran erinnern, dass die Schrades Power Paddler einmal nicht gewonnen hatten. „Das muss anders werden“, haben die Musiker beschlossen und mit aller Muskelkraft die Paddel durchs Wasser gezogen. Vier Durchgänge waren es für die sechs Mannschaften. „Platt ins Wochenende“, eine Gymnastikgruppe aus Dellmensingen, „Reload“, eine Abordnung von einem Fitnessstudio, „Geschwätz“, ein Bauwagen und der „singende Untergang“vom Musikverein Frohsinn waren außer dem MV und Familie Schrade angetreten.
Jeder musste gegen jeden fahren, einen Ring von einem Ufer am gegenüberliegenden gegen einen anderen austauschen und diesen Ring wieder auf einem Hütchen am heimatlichen Ufer des Badesees deponieren, erst dann hielt die Stoppuhr an. Die beste Zeit legte dabei der Musikverein mit 2,53 Minuten vor, Schrades schafften in einem der ersten Läufe 2,57 Minuten, doch für den Endsieg zählten die addierten Zeiten aus allen vier Rennen. Im direkten Vergleich der Favoriten richteten beide Mannschaften die Boote sorgfältig aus, lagen nach dem Start lange gleichauf, der Musikverein wechselte als Erster, dann drifteten beide von der Ideallinie ab, die Musiker kamen mit 3,09 als Erste ins Ziel und gewann mit sechs Sekunden Vorsprung. „Das riecht nach einer Sensation,“mutmaßte Heiko Spreen, der mit seinen Söhnen das Rennen organisiert hatte. Entscheiden musste also der letzte Durchgang. Beim Rennen der Sportler unter sich, kämpften diese mit den Paddeln eher gegeneinander, anstatt sie durchs Wasser zu ziehen.
In ihrem letzten Rennen hatten die Musiker Pech, durch zu engen Kontakt mit dem gegnerischen Boot verloren sie wertvolle Zeit, legten aber dennoch einen gewaltigen Schlussspurt vor und kamen mit 3,19 Minuten ins Ziel. „Eine Klasseleistung bei der Behinderung“fanden ihre Fans, die ihre Mannschaft lautstark angefeuert hatten. Schrades gaben im letzten Rennen nochmal alles und kämpften sich wie die Löwen mit einer Zeit von drei Minuten ins Ziel. „Das dürfte gereicht haben“meinte Spreen und behielt Recht.
Wenn auch alle Mannschaften im Laufe des Rennens einen ungeheuren Ehrgeiz entwickelten, stand doch immer der Spaß im Mittelpunkt und den hatten sie alle, vor und nach dem Rennen und in der folgenden Partynacht.
Am Morgen waren die Jugendmannschaften ins Wasser gegangen, hier hatte die zweite Mannschaft von FV Olympia Laupheim die Nase vorn. Die Rennen am Sonntag werden traditionell von den Rettungsmannschaften der Feuerwehren und der DLRG bestritten, dabei kämpften zwei Mannschaften der DLRG Urach gegen die der DLRG Oberdischingen, die Feuerwehr Erbach sollte auch noch dazu kommen.
Alle Teilnehmer und Zuschauer hatten die Gelegenheit, sich mit der trendigen Wassersportart Stand-upPaddling vertraut zu machen. Die Balance auf dem kippligen Brett zu halten war keine einfache Sache und oft ein nasses Vergnügen, aber das Wasser war ja warm.