Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Baumfällarbeiten an der Hausener Steige
Rund 1000 Festmeter Holz werden bei der Verkehrssicherungsmaßnahme geschlagen
SCHELKLINGEN - Mehrere Jahrzehnte nach der letzten großangelegten Auslichtungsaktion an der Hausener Steige ist es in diesen Wochen wieder so weit. In dem Stadtwaldgelände, das an die Steige grenzt, werden voraussichtlich 1000 Festmeter Holz entfernt. Es handelt sich um eine Verkehrssicherungsmaßnahme.
Für drei Wochen ist die Steige gesperrt, und voraussichtlich erst ab der zweiten Septemberwoche darf der Individualverkehr hier wieder rollen. Moderne Maschinen sind im Einsatz. Ein Vollernter und ein Rückezug sind jeweils mit Traktionswinde gesichert und bewegen sich sicher am Hang.
Dunkle Kerne vieler gefällter Bäume zeigen, dass die Aktion notwendig war. Förster Hans-Peter Eisele vermutet, dass die Bäume bei früheren Waldarbeiten beschädigt wurden. Die letzte Auslichtungsaktion vor Jahrzehnten war nach einem Zwischenfall abrupt beendet worden, erinnert sich Eisele. Ein Stamm beschädigte ein Auto. Einige Bäume, die zur Fällung vorgesehen waren, waren mit einem Axthieb gekennzeichnet worden, blieben aber nach dem vorzeitigen Abbruch der Arbeiten stehen.
Diesmal findet die Aktion bei Vollsperrung der Steige für den privaten Verkehr statt. Nur der Bus darf an Werktagen morgens und abends fahren. Dafür müssen die Waldarbeiter jeweils die Strecke etwas aufräumen. Doch „Schwarzfahrer“tauchten auch schon auf, weiß Eisele, was die Mitarbeiter zu zusätzlicher Aufmerksamkeit zwingt.
Im Einsatz sind vier heimische Waldarbeiter und drei Mitarbeiter der Pfronstetter Dienstleistungsfirma Buck. Sie haben auch die modernen Maschinen mitgebracht. Der Vollernter an der Traktionswinde, der aus finnischer Produktion stammt, weist 300 PS auf und bewegt sich raupenartig fort. Ein Greifer fasst den Baum, dann kommt daran eine Motorsäge zum Einsatz und schließlich lässt der Greifarm den Stamm an der gewünschten Stelle fallen.
Baumfällarbeiten kosten rund 30 000 Euro
Die Baumfällarbeiten werden Kosten von schätzungsweise 30 000 Euro verursachen, sagt Eisele, wobei der Ertrag aus der Holzverwertung doppelt so hoch ausfallen soll. Sägeholz, Industrieholz, Brennholz und Material für die Hackschnitzelproduktion fallen dabei an. Buche, Eiche, Ahorn oder auch Schwarzkiefer, die ihre Heimat in den Alpen hat, aber wegen der Hanglage eigens an der Hausener Steige gepflanzt worden sein muss, werden gefällt. Lastwagen sorgen für die zügige Abfuhr der Stämme in verschiedene Sägewerke oder auch zum Schelklinger Bahnhof für den Bahntransport in ein großes Sägewerk in Thüringen.
Schwierig kalkulierbar seien die Kosten für die Aufräumarbeiten am Schluss. „Die Kehrmaschine wird wohl eingesetzt. Der Straßengraben muss komplett von Hand gesäubert werden“, erklärt Förster Eisele. Ihm war der Arbeitseinsatz ein großes Anliegen, „ehe ich in Ruhestand gehe“, sagte er unserer Zeitung. Ebenso würde er in der verbleibenden Zeit gerne an der Steinwerkdeponie Rekultivierungsarbeiten einleiten, um mit Anpflanzungen den Untergrund stabil zu machen.