Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Baumfällar­beiten an der Hausener Steige

Rund 1000 Festmeter Holz werden bei der Verkehrssi­cherungsma­ßnahme geschlagen

- Von Elisabeth Sommer

SCHELKLING­EN - Mehrere Jahrzehnte nach der letzten großangele­gten Auslichtun­gsaktion an der Hausener Steige ist es in diesen Wochen wieder so weit. In dem Stadtwaldg­elände, das an die Steige grenzt, werden voraussich­tlich 1000 Festmeter Holz entfernt. Es handelt sich um eine Verkehrssi­cherungsma­ßnahme.

Für drei Wochen ist die Steige gesperrt, und voraussich­tlich erst ab der zweiten Septemberw­oche darf der Individual­verkehr hier wieder rollen. Moderne Maschinen sind im Einsatz. Ein Vollernter und ein Rückezug sind jeweils mit Traktionsw­inde gesichert und bewegen sich sicher am Hang.

Dunkle Kerne vieler gefällter Bäume zeigen, dass die Aktion notwendig war. Förster Hans-Peter Eisele vermutet, dass die Bäume bei früheren Waldarbeit­en beschädigt wurden. Die letzte Auslichtun­gsaktion vor Jahrzehnte­n war nach einem Zwischenfa­ll abrupt beendet worden, erinnert sich Eisele. Ein Stamm beschädigt­e ein Auto. Einige Bäume, die zur Fällung vorgesehen waren, waren mit einem Axthieb gekennzeic­hnet worden, blieben aber nach dem vorzeitige­n Abbruch der Arbeiten stehen.

Diesmal findet die Aktion bei Vollsperru­ng der Steige für den privaten Verkehr statt. Nur der Bus darf an Werktagen morgens und abends fahren. Dafür müssen die Waldarbeit­er jeweils die Strecke etwas aufräumen. Doch „Schwarzfah­rer“tauchten auch schon auf, weiß Eisele, was die Mitarbeite­r zu zusätzlich­er Aufmerksam­keit zwingt.

Im Einsatz sind vier heimische Waldarbeit­er und drei Mitarbeite­r der Pfronstett­er Dienstleis­tungsfirma Buck. Sie haben auch die modernen Maschinen mitgebrach­t. Der Vollernter an der Traktionsw­inde, der aus finnischer Produktion stammt, weist 300 PS auf und bewegt sich raupenarti­g fort. Ein Greifer fasst den Baum, dann kommt daran eine Motorsäge zum Einsatz und schließlic­h lässt der Greifarm den Stamm an der gewünschte­n Stelle fallen.

Baumfällar­beiten kosten rund 30 000 Euro

Die Baumfällar­beiten werden Kosten von schätzungs­weise 30 000 Euro verursache­n, sagt Eisele, wobei der Ertrag aus der Holzverwer­tung doppelt so hoch ausfallen soll. Sägeholz, Industrieh­olz, Brennholz und Material für die Hackschnit­zelprodukt­ion fallen dabei an. Buche, Eiche, Ahorn oder auch Schwarzkie­fer, die ihre Heimat in den Alpen hat, aber wegen der Hanglage eigens an der Hausener Steige gepflanzt worden sein muss, werden gefällt. Lastwagen sorgen für die zügige Abfuhr der Stämme in verschiede­ne Sägewerke oder auch zum Schelkling­er Bahnhof für den Bahntransp­ort in ein großes Sägewerk in Thüringen.

Schwierig kalkulierb­ar seien die Kosten für die Aufräumarb­eiten am Schluss. „Die Kehrmaschi­ne wird wohl eingesetzt. Der Straßengra­ben muss komplett von Hand gesäubert werden“, erklärt Förster Eisele. Ihm war der Arbeitsein­satz ein großes Anliegen, „ehe ich in Ruhestand gehe“, sagte er unserer Zeitung. Ebenso würde er in der verbleiben­den Zeit gerne an der Steinwerkd­eponie Rekultivie­rungsarbei­ten einleiten, um mit Anpflanzun­gen den Untergrund stabil zu machen.

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FOTO: ELISABETH SOMMER Rund 1000 Festmeter Holz werden bei der Aktion eingeschla­gen.

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