Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Getötetes Reh in Söflingen: Es war wohl ein Fuchs

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ULM (sz) - Der Fall eines getöteten Rehs, das im Maienwald in Söflingen ohne Kopf gefunden wurde, hat für viel Aufregung gesorgt. Der Verdacht lag nahe, dass es sich um einen besonders brutalen Fall von Wilderei handelte. Doch inzwischen ist die Polizei davon überzeugt, dass der Täter kein Mensch war, sondern ein Tier. „Wir gehen mittlerwei­le davon aus, dass es ein Fuchs war“, sagte Wolfgang Jürgens, Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Ulm. Das hätten die Gespräche mit Behörden, Experten und Jagdpächte­rn ergeben. „Es gibt keine Anhaltspun­kte dafür, dass es ein Wilderer war“, sagte Jürgens. Damit ist der Fall für die Polizei abgeschlos­sen.

Einen Wilderer hatten die Beamten zunächst im Visier, weil der Kopf des getöteten Rehs fein säuberlich abgetrennt war, wie mit einem Messer abgeschnit­ten.

Die Fachleute, mit denen die Polizei Kontakt aufnahm, machten jedoch deutlich, dass es sich sehr wahrschein­lich um einen Fuchsriss handelt. Unter anderem sprachen die Beamten mit Experten von der Forstliche­n Versuchs- und Forschungs­anstalt Baden-Württember­g in Freiburg.

Demnach trennen Füchse tatsächlic­h Körperteil­e von Beutetiere­n ab und verspeisen diese in ihrem Bau. Sie sind auch in der Lage, einem Reh den Kopf abzutrenne­n, um diesen zu fressen.

Den Fachleuten zufolge ist das ein typisches Verhalten von Füchsen. Dass ein Luchs das Reh getötet hat – wie ein Jäger, der sich bei der Polizei gemeldet hat, vermutete –, schließen die Experten hingegen aus. Ein Luchs frisst bevorzugt Muskelflei­sch. Und er schnappt sich eher die ganze Beute als nur einen Teil davon.

Nach Angaben des zuständige­n Jagdpächte­rs handelt es sich um das fünfte Reh innerhalb eines Jahres, das in seinem Bereich auf dieselbe Weise aufgefunde­n wurde. Ob die anderen Rehe ebenfalls von Füchsen getötet wurden, ist aber nach wie vor unklar.

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