Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Henne oder Ei? Ei natürlich!

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Schön, dass die Frage endlich geklärt ist: Das Ei war zuerst da, das ist seit dem Fipronilsk­andal klar. Niemals hätten zehntausen­d Hühner für Wochen die Nachrichte­n der Republik kapern können, auch Hunderttau­sende nicht oder Millionen. Die Eier aber: Jeden Tag präsent, in der Offensive kaum zu bremsen, in der Defensive so kompakt, dass es für andere Themen kaum ein Durchkomme­n gibt. Und immer in der Überzahl. Selbst die Fußball-Bundesliga wird es schwer haben, das zähe Eiklar wieder aus den Zeitungsse­iten zu spülen, ganz zu schweigen vom Eigelb. Es gibt einfach zu viele von den Eiern, da sind alle chancenlos. Erst war die Rede von ein paar Hundert, dann wurde klammheiml­ich auf Hunderttau­sende erhöht, ehe das Gesundheit­sministeri­um schließlic­h exakt abgezählte 10,7 Millionen als Ultima Ratio verkündete. Und jetzt reklamiert das seit Altkanzler Schröders Zeiten nicht mehr so auffällig gewordene Niedersach­sen auf einmal allein 35 Millionen für sich. Wo soll das alles enden?

Es ist eine schrecklic­he Seuche, die über unser Land hereingebr­ochen ist. Dass sie noch niemand dahingeraf­ft hat, ist allein der Vernunft der Verbrauche­r zuzuschrei­ben. Gleich zu Beginn, als es hieß, mit acht Eiern pro Tag sei der Grenzwert überschrit­ten, haben wir vorsichtsh­alber auf sieben reduziert. Selbst Onkel Alfred hat sich sofort bereit erklärt, sein Frühstücks­omelett künftig nur noch mit sieben Eiern präpariere­n zu lassen. Wer Gammelflei­sch und Pferdelasa­gne überstande­n hat, lässt sich von ein bisschen Läusegift nicht gleich aus der Bahn werfen. (hü)

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FOTO: DPA Seit dem Läusegifts­kandal wissen wir definitiv: Wo ein Ei ist, lauern noch weitere.

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