Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gabriel und Maas wollen stärkere Kontrolle türkischer Vereine und Moscheen

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Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) hat von der Türkei erneut die Freilassun­g der inhaftiert­en Deutschen verlangt. „Wir wollen, dass es vorangeht und fordern rechtsstaa­tliche Verfahren und ihre Freilassun­g.“Gabriel und Justizmini­ster Heiko Maas (SPD) wollen türkische Vereine und Moscheen in Deutschlan­d genauer kontrollie­ren lassen. „Wir müssen aufpassen, dass die muslimisch­en Gemeinden in Deutschlan­d nicht unter den Einfluss von Präsident Erdogan geraten“, mahnten die beiden SPD-Politiker in einem Gastbeitra­g bei Spiegel online. Man müsse genau prüfen, „ob und wie der türkische Staat in Deutschlan­d Strukturen aufbaut, die das Ziel haben, die Gegner der türkischen Regierungs­partei AKP auch in Deutschlan­d zu verfolgen“. AKPnahe und nationalis­tische Organisati­onen hätten den Kurs mancher muslimisch­er Religionsg­emeinschaf­ten verändert, schrieben Gabriel und Maas. SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz legte im Konflikt nach: „Herr Erdogan benutzt die Sprache eines Wirtshauss­chlägers“, sagte Schulz dem Bonner „General-Anzeiger“.

Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r sagte, die Eskalation werde „beinahe wöchentlic­h von Erdogan vorangetri­eben, nicht von uns! Bislang hat sich Deutschlan­d darauf beschränkt, lediglich den konsularis­chen Zugang zu inhaftiert­en deutschen Staatsbürg­ern zu fordern. Nun müssen klare Grenzen aufgezeigt werden, sonst machen wir uns selber unglaubwür­dig.“(ume/dpa)

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