Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ob mein Auto durchkommt?
ADAC hat seine Prüfstation in Laichingen aufgeklappt
LAICHINGEN - Am Ortseingang von Laichingen aus Richtung Suppingen sieht man ihn sofort: den Wegweiser zum Prüfdienst des ADAC. Es ist ein sonniger Dienstagnachmittag und die beste Zeit, mal wieder sein Auto kostenlos untersuchen zu lassen von den Männern, die im Auftrag des ADAC arbeiten. Unsere Mitarbeiterin Sarah Keifer hat sich diese Chance nicht nehmen lassen:
Ich komme an, ein paar Autos vor mir stehen in der Reihe. Was bei denen wohl rauskommt? Bin auch selber schon ganz aufgeregt. Was sich bei mir herausstellen wird? Egal. Erst mal raus aus dem Auto und Fotos knipsen. Ich versuche, mit den Männern zu sprechen – ohne sie von der Arbeit abzuhalten. Sie sind sehr offen und beantworten mir meine Fragen ganz ausführlich und erklären alles bis ins letzte Detail. Ein Auto nach dem nächsten fährt durch die mobile Prüfstelle und bald bin ich dran. Also setze ich mich schon mal ins Auto, fahre ein Stück vor und reihe mich sein.
Lange warten müssen die Autobesitzer in Laichingen nicht, bis sie an der Reihe sind, denn ein Prüfvorgang dauert lediglich fünf bis sechs Minuten. Geprüft werden vier Sachen: die Wirkungsweise der Stoßdämpfer, die Wirkung der Bremsanlage, der Ladezustand der Batterie und je nach technischen Möglichkeiten auch den Stand der Bremsflüssigkeit. ADACMitglieder können zwei Prüfungen an ihrem Auto machen lassen, Nicht-Mitglieder eine.
Jetzt bin ich dran. Einer der beiden Männer kommt her und möchte meinen Fahrzeugschein sehen. Ich komme mir für einen kurzen Moment vor wie bei einer Polizeikontrolle. Er bittet mich, auszusteigen und fährt mein geliebtes Auto auf den Prüfstand. Es wackelt, er bremst arg – mein Körper zittert. Ich lenke mich ab und spreche mit Albrecht Straub, dem Laichinger MSC-Vorsitzenden.
Unglaublich viel Technik
Straub ist quasi der Gastgeber. Denn der ADAC hat es sich auf dem großen Parkplatz des MSC gemütlich gemacht. Etwas abseits steht ein riesiger Truck und schön in der Mitte platziert die mobile Werkstatt, die Prüfstation. In dieser versteckt sich unglaublich viel Technik und zusätzlich ein Raum, in dem die ausgelesenen Werte der Autos überprüft werden. Die ADACMechaniker fühlen sich wohl auf dem großen Platz, weil dort sich „die Leute auch richtig anstellen können“.
Vor drei Jahren war der ADACPrüftruck zum ersten Mal auf dem Platz des Laichinger MSC-Heims. Davor wurden die Autos immer beim Waldstadion geprüft – zumindest bis dort Sicherheitstrainings-Kurse für Kinder mit dem Fahrrad stattgefunden haben. Deshalb der Umzug.
„Der MSC stellt dem ADAC den Platz zur Verfügung und versorgt den Truck mit Strom“, sagt MSC-Chef Albrecht Straub. Er will an diesem Tag seinen flotten Audi unter die Lupe nehmen lassen.
Insgesamt sind flächendeckend zwei Prüftrucks in Württemberg unterwegs. Täglich wechseln sie ihre Station – Dienstag in Laichingen und am Mittwoch schon in Ulm. Der Truck ist immer von Mitte Februar bis zu den Sommerferien unterwegs und von Ende August bis November.
Nach Abschluss der Prüfung gehen die Techniker die Messergebnisse mit dem Autobesitzer durch. Und man bekommt den Eindruck, in der Werkstatt seines Vertrauens zu sein. Die Männer machen ihre Arbeit sehr gerne und erklären genau, worauf man in der nächsten Zeit zu achten hat. Wenig Sinn mache die Prüfung, wenn man vor kurzer Zeit erst beim TÜV war. Was das häufigste Problem sei, lasse sich nicht sagen, denn es komme darauf an, welche Prüfung man sich aussucht und welches Auto man hat, erklärt einer der Männer. Bis 16 Uhr sind am Dienstag schon ungefähr 45 Autobesitzer beim Prüfdienst gewesen.
Und wie geht es meinem Auto? Die Ergebnisse sind gut. Neben den vielen Zahlen, die für mich nicht selbsterklärend sind, steht ein kleiner grüner Punkt, den jeder versteht. Die Männer haben mir auf einem Zettel grünes Licht für mein Auto gegeben – puh!! Aber wie soll es auch anders sein? Mein Papa schaut ja schließlich immer nach meinem Wägelchen.