Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ulmer Nullnummer im Donaustadion
Regionalliga: Spatzen spielen gegen Hoffenheim II nur 0:0 – Einer hätte es ändern können
ULM - Der SSV Ulm 1846 Fußball kam am Dienstagabend in der Regionalliga Südwest gegen die TSG Hoffenheim II trotz Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus. Dabei wäre ein Heimsieg für die Spatzen vor 1291 zahlenden Zuschauern verdient gewesen.
Interimstrainer Tobias Flitsch überraschte zunächst, denn sämtliche bisher erfolgreichen Offensivspieler wie Luca Graciotti, Thomas Rathgeber und David Braig nahmen auf der Bank Platz. An vorderster Front spielte Janik Michel, der seine Sache ganz ordentlich machte. Auf der zehn hinter ihm war Christian Sauter sehr eifrig. Michel verzeichnete in der ersten Hälfte auch die meisten Torschüsse für die Gastgeber. Jedoch gingen diese entweder zu weit am Tor vorbei (20.) oder es war zu wenig Kraft dahinter (19.), als dass es hätte gefährlich werden können. Die beste Chance zur Führung hatte er nach einer super Kopfballvorlage von Steffen Kienle (39.) ebenfalls per Kopf. Sein Versuch strich jedoch um Zentimeter am Pfosten vorbei. Von den Gästen war bis auf die ersten zehn Minuten reichlich wenig zu sehen, und wenn, dann war Torhüter Holger Betz zur Stelle. So war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, wann die Spatzen in Führung gehen würden. In der zweiten Halbzeit boten die Teams mehr Magerkost und teilweise auch ein richtiges Fehlpassfestival. Die Ulmer versuchten, das Spiel zu machen und die Hoffenheimer hatten nur eine zufällige Chance, bei der Tim Göhlert als letzter Mann vor der Torlinie rettete (55.). Bei den Hausherren hatte Tino Bradara im Strafraum nach feinem Zuspiel des eingewechselten Luca Graciotti die Chance, jedoch konnte er das Leder nicht sauber verarbeiten und so kam er nicht einmal zum Abschluss (70.). Auch Thomas Rathgeber machte es zwölf Minuten später wieder auf Zuspiel von Graciotti nicht besser. Er schoss frei im Strafraum neben, anstatt aufs Tor. Die dickste Chance der Spatzen resultierte aus einem Hoffenheimer Abwehrfehler. Christian Sauter eroberte die Kugel, sprintete alleine aufs Tor zu, umspielte noch einen Abwehrspieler und legte sich dann aber den Ball zu weit vor, so dass der Gästetorhüter gerade noch klären konnte und das Geschenk verpuffte. Ulms Trainer Tobias Flitsch meinte nach der Partie: „Wir haben heute sehr gut gegen den Ball gespielt. Durch das gute Umschaltspiel haben wir uns immer wieder Torchancen erarbeitet. Unterm Strich müssen wir uns aber für den Aufwand belohnen und drei Punkte mitnehmen.“Auf die überraschende Startformation angesprochen, äußerte er sich folgendermaßen: „Das Ziel war, frische Spieler auf den Platz zu bringen, die sehr laufstark sind.“Hoffenheims Trainer Marco Wiedersinn war bedient: „Wir haben heute alles vermissen lassen, was uns normalerweise auszeichnet. Bei dieser Leistung können wir mit dem Punkt sehr zufrieden sein.“
SSV 46 Fußball: Betz - Bradara, Schindele, Göhlert, Kammerbauer Reichert (50. Celiktas), Kücük, Kienle (75. Rathgeber), Schmidts, Sauter Michel (68. Graciotti).