Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Waffe im Auto: 35-Jähriger sitzt in Haft und schweigt
Die Kripo hat den Hauptverdächtigen bereits verhört – und bekommt nur auf eine Frage eine Antwort
NEU-ULM - Vier Männer, ein Auto, ein Fahrrad und eine geladene Waffe: Noch immer beschäftigt die Neu-Ulmer Kriminalpolizei die ungewöhnliche Verkehrskontrolle vom Montag vor einer Woche.
Wie berichtete, hielt eine Streife ein Auto in der Wiblinger Straße an, in dem vier Männer saßen, die ein geladenes und abgesägtes Gewehr dabei hatten. Einen Mann nahmen die Ermittler noch in der Nacht mit und führten ihm dem Haftrichter vor.
Noch immer schweigt der 35-Jähriger, was er und seine Begleiter mit der Waffe vor hatten. Doch zu einer Frage weiß er eine Antwort.
Wie Reinhard Husch von der Kripo mitteilt, habe der Mann zwar zugegeben, dass es sich bei der abgesägten Waffe in der Laptoptasche zwar um seine handelt. Was er damit vorhatte, habe er aber nicht gesagt.
Allerdings hatte er eine – wenn auch fragwürdige – Antwort auf die Frage: Woher stammt das E-Bike? Dieses hatten die vier Männer auf der Rückbank in ihrem Auto liegen – allerdings mit einem Ringschloss abgesperrt. Die Polizei vermutete daraufhin, dass das Rad Diebesbeute ist.
Der 35-Jährige hat eine ganz andere Erklärung: Er habe das E-Bike auf einem Flohmarkt gekauft und wollte es nach Hause transportieren.
Ob er die Wahrheit sagt oder nicht, will die Polizei im Zuge der Ermittlungen herausfinden und sucht daher noch nach dem echten Besitzer des Fahrrads. Dieser soll sich bei den Neu-Ulmer Beamten melden (0731/8013-0). Ein potenzieller Zeuge, dem ebenfalls ein E-Bike gestohlen werden ist, habe bereits angerufen – „aber das war der falsche“, sagt Husch.
Was Diebstähle angeht, hat der 35jährige Deutsche keine weiße Weste: Er wurde bereits vor rund einem Jahr dabei erwischt, wie er Gegenstände aus einem Sportgeschäft in Neu-Ulm gestohlen und dabei ein Taschenmesser dabei hatte. Daher werde ihm nun zuerst der Prozess gemacht, ehe das weitere Verfahren wegen Waffenbesitzes folgt.
Seine Begleiter, die aus den Landkreisen Unterallgäu und Biberach kommen, sind bislang auf freiem Fuß.