Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Würdigung eines Kreativen
Ausstellung in Westerheimer Stephanuskirche zeigt Werke von Karl Knupfer
WESTERHEIM (sz) - Mit einer Ausstellung will der Förderverein der Stephanuskirche das Wirken von Karl Knupfer würdigen. Zu sehen sind Werke von ihm in der Stephanuskirche. Die Vernissage zur Ausstellung beginnt am Sonntag, 10. September, um 11 Uhr in der Stephanuskirche und wird eröffnet durch die Jagdhornbläser.
Karl Knupfer (1925 bis 1996) war ab 1975 – nämlich mit bereits 50 Jahren – ein unabhängiger Mann, der in seinem Atelier in der Wiesensteigerstraße in Westerheim im ersten Stock seiner Leidenschaft der Malerei und der Bildhauerei nachging. Dabei handelte es sich um sein Elternhaus, in dessen unteren Räumen sein Vater einen „Laden und die Post“unterhielt, teilt Bernhard Schweizer mit, Vorsitzender des Fördervereins Sankt Stephanus.
Karl Knupfer war an der Grundschule in Westerheim zwölf Jahre lang Lehrer und brachte den Kindern Zeichnen und eine Fremdsprache bei. Er führte dort als erster Lehrer die „englische Sprache“ein. Hunderte von Skulpturen und Bilder hat Karl Knupfer angefertigt. Neben seiner künstlerischen Ader war er aber auch Naturliebhaber. Als Jäger, Imker und Waldbauer verbrachte er viel Zeit in der freien Natur, fügt Bernhard Schweizer hinzu.
Der künstlerische Nachlass wurde nunmehr von seinen beiden Söhnen, Armin Knupfer und Dietmar Knupfer, dem Förderverein zur Erhaltung mit Restaurierung der St. Stephanus-Kirche zur Verfügung gestellt. Nicht ohne Grund: Der Erlös aus dem Verkauf der Exponate kommt der Sanierung der SchäferOrgel in der St. Stephanus-Kirche Westerheim zugute.
Zurückgebracht in die Kirche hat Bernhard Schweizer unter anderem vor einiger Zeit einen von Karl Knupfer in den Jahren 1975/76 aus einer Glockenaufhängung geschaffenen Ambo (Kanzel), den dieser der Gemeinde Westerheim vermacht hatte – mit dem Vermächtnis, dass nie ein böses Wort über den Ambo kommen soll.
Zu sehen sind in der Ausstellung die unverwechselbaren Werke des verstorbenen Westerheimers, der seine intensiven Werke teils stark reduziert hielt, um so auf das Wesentliche zu weisen, oder aber farblich aus dem Vollem schöpfte.
Karl Knupfer verhalf auch der Schrezengruppe der Interessengemeinschaft Fasnet (IGF) Westerheim zu ihrem Aussehen, die 1987 und 1990 vergrößert wurde. So wurden damals die Schrezenmasken unter Anleitung des Künstlers hergestellt.
Das von Karl Knupfer 1985 gestal- tete Kunstwerk „Waldeslust“wurde vor einigen Jahren vor der Westerheimer Schertelshöhle aufgestellt. Es wurde mit Zustimmung der Familie Knupfer aus dem Gewann „Ostwang“geholt, da es dort kaum Beachtung fand. Im Mittelpunkt auf dem Kalk-Quader sind die „Liebenden“in sich verschlungen zu sehen. Links befindet sich ein Widder, rechts ein Elefanten-Rüssel. Ferner enthält es einen Ammoniten. Das Kunstwerk „Waldeslust“ist das einzig steinere des Künstlers Karl Knupfer. Die ist zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen: Sonntag, 10. September, 11 bis 18 Uhr; Donnerstag, 14. September, 16 bis 19 Uhr; Freitag, 15. September, 16 bis 19 Uhr; Samstag, 16. September, 16 bis 20 Uhr; Sonntag, 17. September, 11 bis 18 Uhr; Donnerstag, 21. September, 16 bis 19 Uhr; Freitag, 22. September, 16 bis 19 Uhr; Samstag, 23. September, 16 bis 20 Uhr; Sonntag, 24. September, 11 bis 19 Uhr.