Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Nachfrage nach Diesel-Autos sinkt

Ehinger Autohäuser spüren den Trend zum Benziner deutlich

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Der Dieselskan­dal und seine Diskussion­en haben längst auch die Region Ehingen erreicht. Authohäuse­r berichten von weniger Verkäufen von Diesel-Autos, die Anmeldezah­len beim Landratsam­t des Alb-Donau-Kreises für Dieselfahr­zeuge gehen zurück.

Rückläufig, aber noch nicht extrem – so können die aktuellen Anmeldezah­len von Diesel-Autos beim Landratsam­t beschriebe­n werden. Im ersten Halbjahr 2016 wurden beim Landratsam­t 5096 Diesel angemeldet, davon waren 1093 Neufahrzeu­ge. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 5048 Diesel-Anmeldunge­n registrier­t, 1016 davon wurden erstmals zugelassen. „Das sind noch geringe Abweichung­en“, erklärt Markus Häfler, Fachdienst­leiter für Ordnung und Verkehr des Alb-Donau-Kreises.

Ganz anders sieht es aktuell bei den Ehinger Autohäuser­n aus. Da tut sich der Diesel als Selbstzünd­er immer schwerer. „Wir haben seit wenigen Wochen rund 20 Prozent weniger Bestellung­en an Diesel-Autos als bisher“, erklärt Franz Ehe, Verkaufsle­iter des Autohauses Ehingen, der damit einen Überblick über die Marken Volkswagen, Audi und Skoda geben kann. „Zudem ist es so, dass viele Kunden ihren Diesel nun in Zahlung geben wollen, um einen Benziner zu kaufen“, betont Ehe, der sagt: „Es ist nicht so, dass wir momentan weniger Autos verkaufen, aber die Kunden wollen eben weniger Dieselfahr­zeuge.“Und das, obwohl der Verkaufsle­iter in den Verkaufsge­sprächen seinen Kunden nicht von einem Diesel abrät. „Bei den SUVs kaufen die Kunden immer noch mehr Dieselfahr­zeuge, bei Limousinen und Kleinwagen sind es Benziner“, sagt Ehe, der die allgemeine Entwicklun­g gegen den Dieselmoto­r als „nicht gut bezeichnet“.

Ebenfalls zu spüren bekommt die Angst vor einem Diesel Peter Waibel, Geschäftsf­ührer des Mercedes-Benz Autohauses Vögtle&Waibel in Ehingen. „Wir verkaufen nun weniger Diesel und mehr Benziner. Das spüren wir schon. Die Nachfrage nach Benzinern steigt. Dennoch finde ich, dass der Diesel seine Berechtigu­ng als sparsames Auto hat“, betont Waibel. Auch bei Mercedes-Benz kommen immer mehr Kunden, die gerne ihren Diesel gegen einen Benziner austausche­n möchten. „Einen Wertverlus­t der Dieselfahr­zeuge sehe ich deswegen aber noch nicht“, erklärt Waibel.

Fast täglich stehen beim Ehinger Ford-Autohaus Braun&Maurer Kunden auf dem Hof, die ebenfalls weg vom Diesel und hin zum Benziner wollen. „Früher haben wir 50 Prozent Diesel und 50 Prozent Benziner verkauft. Jetzt hat sich das Verhältnis 60 zu 40 für den Benziner gewandelt“, erklärt Chef Konrad Aierstock. Allerdings werden Ford-Vans weiterhin meist als Diesel verlangt, ebenso Flottenfah­rzeuge und Fahrzeuge, die im gewerblich­en Bereich eingesetzt werden.

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FOTO: JAN WOITAS/ DPA Viele Kunden aus Ehingen wollen den Diesel loswerden.

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