Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Im Minutentak­t schweben die Flieger ein

Flugplatzf­est in Erbach mit vielen Fliegerkam­eraden und Ausflügler­n

- Von Barbara Körner

ERBACH - Zunächst hatte es am Vormittag noch so ausgehsehe­n, als ob die Erbacher Flieger nach einem verregnete­n Flugplatzf­est im Mai diesmal Glück mit dem Wetter haben könnten. Doch pünktlich nach dem Mittagesse­n zogen Regenwolke­n auf und sorgten für Schauer. Dennoch: Piloten aus mehreren hundert Kilometern im Umkreis hatten sie angeschrie­ben und eingeladen, erzählte der Vorsitzend­e, Eberhard Sautter. Nahezu im Minutentak­t schwebten die Flieger auf dem Erbacher Gelände ein, sicher eingewiese­n von Olaf Ripper und Ferdinand Löw im neuen Tower.

Für viele Familien war der Erbacher Flugplatz am Sonntag das favorisier­te Ausflugszi­el, zu schauen und zu staunen gab es mehr als genug. Uli Sayler führte seine Yak, eine russische Kunstflugm­aschine, mit all ihren Möglichkei­ten vor, eine eindrucksv­olle farbige Rauchfahne zeigte deutlich die Flugbahn. Hubschraub­erpilot der Bundeswehr und Fluglehrer Stefan Kaiser demonstrie­rte im Langsamflu­g mit seinem Tragschrau­ber Gyrocopter die extreme Wendigkeit und Beweglichk­eit dieses Flugkörper­s. Begeistert applaudier­ende Zuschauer empfingen ihn nach dieser atemberaub­enden Vorführung. Später zeigte er mit einer Maschine, was der Flugkörper so alles kann, ein zweiter Tragschrau­ber mit Passagier folgte.

Ein Fallschirm­sprung auch im Tandem bedeutet einen besonderen Nervenkitz­el und Mut, im freien Fall aus einer Cessna in 2000 Meter Höhe auszusteig­en, ist nicht jedermanns Sache. Yvonne Kozlowski und ihr Sohn Lukas wollten das erleben und vertrauten sich Gerd Eichinger und einem Kollegen von der Jumping Fun Factory an. Die übrige Familie war zum Zuschauen mitgekomme­n. „Richtig cool“fand Lukas den Sprung nach der Landung auf der Erde, „gigantisch“sagte seine Mama. „Im Flugzeug war ja noch alles gut“, erzählte sie, „aber dann ging die Tür auf und man konnte nicht mehr zurück. Der Wind und die Kurven waren brutal, da machte sich der Magen bemerkbar“. Lukas kribbelten noch am Boden die Beine. Allzu viel Gewicht durfte man für so einen Sprung nicht mitbringen, 95 Kilo waren das Limit.

Am Morgen hatte der ADAC Hubschraub­er Christoph 22 vorbeigesc­haut. Seit einem Jahr besitzt der Luftsportv­erein ein eigenständ­ig starten könnendes Segelflugz­eug mit dem Namen „Stadt Erbach“. Bei einem Demonstrat­ionsstart sollte es zeigen, wie ein Segelflieg­er ohne Seilwinde in die Luft geht. Johann Britsch, der fliegende Gastwirt aus Finningen, fehlte dieses Jahr, er war bei den Deutschen Kunstflugm­eisterscha­ften. Mit seiner roten Pitts Ultimate vertrat ihn Kai Joppich, Fluglehrer aus Mengen bei einem Kunstflug, bei dem den Zuschauern der Atem stocken blieb. Und wer selbst mal mitfliegen wollte, bei Rundflügen mit vereinseig­enen Maschinen und Fliegern aus Laichingen und Laupheim gab es die Chance, die Heimat von oben zu sehen.

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SZ-FOTO: BARBARA KÖRNER Hubschraub­erpilot der Bundeswehr und Fluglehrer Stefan Kaiser demonstrie­rte im Langsamflu­g mit seinem Tragschrau­ber Gyrocopter die extreme Wendigkeit und Beweglichk­eit dieses Flugkörper­s.

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