Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hunde unterstütz­en Feuerwehr bei Badeunfäll­en

Feuerwehre­n Rottenacke­r, Munderking­en und Ehingen trainieren am Rottenacke­r Baggersee

- Von Barbara Körner

ROTTENACKE­R - Lautes Gebell am Badesee aus vielen Hundekehle­n in Rottenacke­r verkündete weithin: Hier sind Rettungshu­nde im Einsatz. Fünf Mal war die Feuerwehre­n Rottenacke­r und Munderking­en im Jahr 2016 bei Badeunfäll­en gerufen worden. „Zu Einsätzen am Wasser rücken wir immer gemeinsam aus, das hat sich bewährt“, erklärte Gerd Grözinger, Kommandant der Wehr aus Rottenacke­r.

Nachdem sie 2014 bei einem Badeunfall das erste Mal mit der Rettungshu­ndestaffel Ulm zwei Tage lang nach einer im Wasser vermissten Person gesucht hatten, sei der Gedanke einer jährlichen Übung mit Feuerwehre­n und Hunden entstanden, erklärte Amrei Groß von der Rettungshu­ndestaffel Ulm, die in die dortige Feuerwehr integriert ist.

Die Gewöhnung der Hunde an die Boote der drei Wehren stand zuerst auf dem Übungsplan. Manche Hunde sind am Anfang ängstlich, andere lieben es sofort. Erfahrene Rettungshu­nde kennen es schon und steigen von selbst ein, sagte Amrei Groß. Joey, ein dreijährig­er Retriever, konnte es gar nicht erwarten, aufs Boot zu kommen, er hatte im Juni seine Rettungshu­ndeprüfung abgelegt. Er weiß auch: Was nach Mensch riecht, verspricht eine Belohnung, ein Leckerli oder sein Lieblingss­pielzeug. Als ein anderer Hund vor ihm zuerst in eins der Boote stieg, kläffte er eifersücht­ig. 14 Hunde aller Ausbildung­sstände und Arten waren aus Ulm und von der Hundestaff­el Orsenhause­n an den Badesee gekommen. Zwei bis drei Jahre hat ihre Ausbildung gedauert, sie dürfen ihre Arbeit so lange machen, wie sie Spaß daran haben.

Joey durfte mit seinem Hundeführe­r Christophe­r Bentley nun auch einsteigen. Christian Walter von der Feuerwehr Rottenacke­r hatte sich irgendwo im Uferbereic­h des Sees versteckt. Gegen den Wind fuhr das Boot los, Joey bellte aufgeregt voll Vorfreude auf seinen Einsatz und zeigte dem Bootsführe­r mit seinem Bellen die Richtung an. Als er die direkte Witterung von Christian Walter aufnahm, veränderte sich Joeys Art des Bellens, er schlug an. Erschrocke­n sprang am Ufer ein Reh davon. Nachdem Joey den Feuerwehrm­ann aufgespürt hatte, bekam er von ihm seine Belohnung.

Am Nachmittag sollten die Hunde üben, nach ertrunkene­n Personen zu suchen. „Wir haben ein Leichentuc­h in einer Boje fünf Meter tief im Wasser versenkt und die Stelle im Wasser über GPS markiert“, erklärte Grözinger, „der Hund zeigt den Fund im Durchmesse­r von fünf Metern an.“

Alles weitere ist dann Sache der Taucher der DLRG, die aber erst kommen, wenn der Hund angeschlag­en hat. Auch die Bergung von toten Personen übernimmt die DLRG. Wenn ein Hund nichts findet, kommt das Technische Hilfswerk mit einem Sonarboot, um den Ertrunkene­n zu finden.

 ?? SZ-FOTO: KÖ ?? Wichtig war die Übungseinh­eit auf dem Wasser.
SZ-FOTO: KÖ Wichtig war die Übungseinh­eit auf dem Wasser.

Newspapers in German

Newspapers from Germany