Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zurück zu Omas Essen

Regionale Zutaten für gutes Essen: Gasthaus Lamm von „Schmeck den Süden“für Catering ausgezeich­net

- Von Sarah Keifer

ASCH - Allen Grund Stolz zu sein hat Roman Mattheis, der Geschäftsf­ührer des Gasthauses Zum Lamm im Blaubeurer Teilort Asch: Er hat eine Auszeichnu­ng von der Initiative „Schmeck den Süden“erhalten, weil er ausschließ­lich Zutaten aus BadenWürtt­emberg in seinen Speisen verarbeite­t. Die Auszeichnu­ng, einen Löwen, erhielt der Gastronom am Freitag. Es war nicht sein erster.

Je mehr Zutaten ein Gastronom aus Baden-Württember­g verwendet, desto mehr Löwen bekommt er. Das Gasthaus erhielt bereits drei Löwen und nun war sein Catering an der Reihe: Es bekam den zweiten Löwen als Anerkennun­g für gutes, regionales Essen. Hinter der Auszeichnu­ng steckt auch ein namhafter Verband: der Dehoga (Verband für Hotellerie und Gastronomi­e im Land).

Bei der Begrüßung bedankte sich Roman Mattheis zuerst bei seinen Zulieferer­n und Erzeugern, denn „ohne sie ist das Ganze nicht möglich“. Er begrüßte anschließe­nd die weiteren Gäste und Landtags- und Bundestags­abgeordnet­en. Dann begann er mit der Historie des Gasthauses. 1860 kaufte einst ein Vorfahr von Roman Mattheis das Gasthaus Zum Lamm und legte damals den Grundstein für eine Ära des Geschmacks. Heutzutage ist das Gasthaus im Besitz der fünften Generation. „Damals gab es nur Regionales“, erinnert sich Roman Mattheis, der den Schritt zurück zu dieser Regionalit­ät befürworte­t – also das Essen, das bei den Großeltern schon auf den Tisch kam.

Gutes Essen kostet Geld

Damit das heute alles so laufen kann, benötigt er ein gutes Team – das hat er. Auch braucht der Gastronom Kunden die „mal Geld in die Hand nehmen“wollen, denn gutes Essen ist auch seinen Preis wert. Vielverspr­echender ist auch die Tatsache, dass die Gäste des Lamms nachverfol­gen können, woher das Essen stammt. Mattheis will den Produkten ein „Gesicht geben“– nämlich das Gesicht des Erzeugers.

Das Gasthaus Zum Lamm ist ein Pilotbetri­eb. Das bedeutet, dass die Gastrobetr­iebe des Landes die Möglichkei­t haben, bis Januar 2018 das Projekt „Schmeck den Süden“zu testen und dadurch Probleme oder neue Vorschläge melden können.

Außerdem können in diesem Zeitraum auch noch weitere Betriebe hinzukomme­n. Bei der Intergastr­a, die Fachmesse für Gastronomi­e und Hotellerie vom 3. bis 7. Februar 2018 in Stuttgart, wird das Projekt dann vorgestell­t. Die Initiative „Schmeck den Süden“hat bestimmte Vorlagen und Kriterien. Sie will nach Außen für regionales Essen werben, nach Innen viele Menschen versorgen.

Dadurch sollen sich die Zulieferer auch besser auf die Nachfrage an Zutaten aus der Heimat einstellen können. Denn gutes Essen braucht Zeit zum Wachsen. Im Gasthaus Zum Lamm gehen täglich 250 bis 300 Essen aus der Küche zu den Konsumente­n, die nicht vor Ort essen: In Kindergärt­en und Schulen schmeckt das Essen wie bei Oma, weshalb das Gasthaus diese Einrichtun­gen beliefert. Dieses Angebot kommt an, denn das Essen außer Haus macht 40 Prozent des Betriebes aus.

Staatssekr­etärin Friedlinde GurrHirsch (CDU) vom Ministeriu­m Ländlicher Raum und Verbrauche­rschutz ist sich sicher, dass Kinder früh lernen müssen, was wirklich gesund ist. Man solle den Kindern ein natürliche­s Essverhalt­en anerziehen, deswegen lebe sie nach der Devise: „Was Hänschen lernt, vergisst Hans nimmermehr“.

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FOTO: KEIFER Über die Auszeichnu­ng freut sich Lamm-Wirt Roman Mattheis (Dritter von links) besonders.

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