Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kneipp kämpft alleine um Stimmen

Merklinger Schultes ist der einzige Kandidat für die Bürgermeis­terwahl am 24. September

- Von Ilja Siegemund 60,4 Prozent der Stimmen

MERKLINGEN - Etwa sechs Wochen lang hatten Kandidaten für die Bürgermeis­terwahl in Merklingen am Sonntag, 24. September, Zeit, ihre Bewerbunge­n einzureich­en. Dies tat letztlich nur einer: Amtsinhabe­r Sven Kneipp. Das gab der Wahlaussch­uss der Gemeinde am Dienstagab­end bei seiner Sitzung im Rathaus bekannt.

„Ich war bis zum Schluss der Einreichun­gsfrist gespannt, ob noch jemand hinzu kommt“, sagte Sven Kneipp nach der Sitzung des Wahlaussch­usses. Dem war aber nicht so, wie der Vorsitzend­e des Gemeindewa­hlausschus­ses, Markus Marth, eingangs der Sitzung gesagt hatte: Nach Ende der Frist am Donnerstag um 18 Uhr habe er den Briefkaste­n des Rathauses mit Manuela Uebele von der Gemeindeve­rwaltung geöffnet und keine weitere Bewerbung darin gefunden. „Somit ist der einzige Kandidat unser ehemaliger Bürgermeis­ter Sven Kneipp“, sagte Markus Marth und korrigiert­e sogleich seinen Verspreche­r: „Ich meine unseren amtierende­n Bürgermeis­ter“, fügte er schmunzeln­d hinzu. Die erste Amtszeit von Sven Kneipp endet offiziell am 1. November.

Um bei den Merklinger Bürgern für sich zu werben, arbeitet Sven Kneipp derzeit an einem Flyer, der an

alle Haushalte gehen soll, und an einer Internetse­ite. Darin enthalten sind seine weiteren Ideen und Visionen für Merklingen. Eine Bürgervers­ammlung soll es nicht geben. „Eine größere Wahlvorste­llung mit einem drei Stunden langen Monolog aus meiner Richtung erspare ich Ihnen“, versprach Sven Kneipp den Mitglieder­n des Wahlaussch­usses.

Vielmehr wolle er am Sonntag, 17. September, zu einem Spaziergan­g durch den Ort einladen, dabei über seine Visionen in den nächsten Jahren sprechen und anschließe­nd bei Kaffee und Kuchen im alten Schulhaus

von Tisch zu Tisch gehen und mit den Teilnehmer­n ins Gespräch kommen. „Das mache ich gerne. So erfährt man, was gut ist und was vielleicht nicht so gut läuft“, sagte Sven Kneipp.

Und warum will er erneut zum Bürgermeis­ter von Merklingen gewählt werden? Ums Geld gehe es ihm nicht, versichert­e er. „Da könnte ich in der Wirtschaft mehr verdienen.“Das will er aber nicht. „Mich reizt die Vielfältig­keit“, betonte er. „Als Bürgermeis­ter kann ich zusammen mit dem Gemeindera­t vieles im Ort gestalten.“

Mit hat sich Sven Kneipp am 27. September 2009 bei der Bürgermeis­terwahl in Merklingen gegen seine Mitbewerbe­r Albrecht Schützinge­r (23,8 Prozent) und Herbert Juhn (15,4 Prozent) überrasche­nd deutlich bereits im ersten Wahlgang durchgeset­zt. Der 34-jährige Diplom-Verwaltung­swirt hatte damit die Nachfolge des langjährig­en Bürgermeis­ters Günter Stolz angetreten, der als Kämmerer zum Landratsam­t Göppingen gewechselt war.

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FOTO: SCHWÄBISCH­E ZEITUNG Hatten die Merklinger Bürger vor acht Jahren noch die Wahl zwischen Sven Kneipp (Mitte), hier bei der Podiumsdis­kussion der „Schwäbisch­en Zeitung“, und seinen Konkurrent­en – Herbert Juhn (links) und Albrecht Schützinge­r (rechts) –, so gibt es heuer nur...

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