Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kneipp kämpft alleine um Stimmen
Merklinger Schultes ist der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 24. September
MERKLINGEN - Etwa sechs Wochen lang hatten Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Merklingen am Sonntag, 24. September, Zeit, ihre Bewerbungen einzureichen. Dies tat letztlich nur einer: Amtsinhaber Sven Kneipp. Das gab der Wahlausschuss der Gemeinde am Dienstagabend bei seiner Sitzung im Rathaus bekannt.
„Ich war bis zum Schluss der Einreichungsfrist gespannt, ob noch jemand hinzu kommt“, sagte Sven Kneipp nach der Sitzung des Wahlausschusses. Dem war aber nicht so, wie der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Markus Marth, eingangs der Sitzung gesagt hatte: Nach Ende der Frist am Donnerstag um 18 Uhr habe er den Briefkasten des Rathauses mit Manuela Uebele von der Gemeindeverwaltung geöffnet und keine weitere Bewerbung darin gefunden. „Somit ist der einzige Kandidat unser ehemaliger Bürgermeister Sven Kneipp“, sagte Markus Marth und korrigierte sogleich seinen Versprecher: „Ich meine unseren amtierenden Bürgermeister“, fügte er schmunzelnd hinzu. Die erste Amtszeit von Sven Kneipp endet offiziell am 1. November.
Um bei den Merklinger Bürgern für sich zu werben, arbeitet Sven Kneipp derzeit an einem Flyer, der an
alle Haushalte gehen soll, und an einer Internetseite. Darin enthalten sind seine weiteren Ideen und Visionen für Merklingen. Eine Bürgerversammlung soll es nicht geben. „Eine größere Wahlvorstellung mit einem drei Stunden langen Monolog aus meiner Richtung erspare ich Ihnen“, versprach Sven Kneipp den Mitgliedern des Wahlausschusses.
Vielmehr wolle er am Sonntag, 17. September, zu einem Spaziergang durch den Ort einladen, dabei über seine Visionen in den nächsten Jahren sprechen und anschließend bei Kaffee und Kuchen im alten Schulhaus
von Tisch zu Tisch gehen und mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen. „Das mache ich gerne. So erfährt man, was gut ist und was vielleicht nicht so gut läuft“, sagte Sven Kneipp.
Und warum will er erneut zum Bürgermeister von Merklingen gewählt werden? Ums Geld gehe es ihm nicht, versicherte er. „Da könnte ich in der Wirtschaft mehr verdienen.“Das will er aber nicht. „Mich reizt die Vielfältigkeit“, betonte er. „Als Bürgermeister kann ich zusammen mit dem Gemeinderat vieles im Ort gestalten.“
Mit hat sich Sven Kneipp am 27. September 2009 bei der Bürgermeisterwahl in Merklingen gegen seine Mitbewerber Albrecht Schützinger (23,8 Prozent) und Herbert Juhn (15,4 Prozent) überraschend deutlich bereits im ersten Wahlgang durchgesetzt. Der 34-jährige Diplom-Verwaltungswirt hatte damit die Nachfolge des langjährigen Bürgermeisters Günter Stolz angetreten, der als Kämmerer zum Landratsamt Göppingen gewechselt war.