Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Steinzeitf­est am Weltkultur­erbe Geißenklös­terle

Vielfältig­es Programm zur Urgeschich­te am 10. September – Schmuck herstellen oder Speere schleudern und mit Pfeil und Bogen schießen

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BLAUBEUREN (sz) - Archäologi­e ganz persönlich erklärt, steinzeitl­iche Techniken vorgeführt, mit eigener Hand Erfahrunge­n sammeln und kreativ sein: Das ist am Sonntag, 10. September, in der Höhle Geißenklös­terle geboten.

Das Geißenklös­terle bei Blaubeuren-Weiler zählt zu den bedeutends­ten Fundstelle­n der Altsteinze­it und gehört seit Juli zum UnescoWelt­kulturerbe „Höhlen und Eiszeitkun­st der Schwäbisch­en Alb“. Einmal im Jahr – zum Tag der offenen Höhle – lädt die Gesellscha­ft für Urgeschich­te unter dem Motto „Steinzeit zum Anfassen und Ausprobier­en“auf die Wiese unterhalb des Geißenklös­terle. Am Sonntag, 10. September, von 10 bis 18 Uhr ist es wieder soweit. Das umfangreic­he Mitmachang­ebot beschäftig­t sich mit steinzeitl­ichen Materialie­n.

So können Kinder jeden Alters und Erwachsene Schmuck aus Naturmater­ialen herstellen, Spiele in den Lederbeute­l packen oder Archäotech­nikern beim Schlagen von Steinwerkz­eugen oder bei der Herstellun­g von Birkenpech über die Schulter schauen.

Außerdem können die Besucher beim Speerschle­udern und Pfeilund-Bogen-Schießen aktiv sein. Wie in jedem Jahr vermitteln Führungen und Vorführung­en vor Ort eine Vorstellun­g von der eiszeitlic­hen Landschaft und Tier- und Pflanzenwe­lt, vom Alltag eiszeitlic­her Jäger und Sammler, von Rohstoffen der Steinzeit und von der archäologi­schen Arbeit.

Bei guter Witterung werden ab 9 Uhr fachkundig­e Führungen in der Höhle angeboten, die normalerwe­ise für die Öffentlich­keit nicht zugänglich ist. Auch gibt es die seltene Gelegenhei­t, mitgebrach­te Feuerstein­funde von einem Archäologe­n der Universitä­t Tübingen auf Spuren künstliche­r Bearbeitun­g untersuche­n und das Alter der Bearbeitun­g bestimmen zu lassen.

Der Elfenbeins­chnitzer Bernhard Röck zeigt, wie Elfenbein bearbeitet wird und was man daraus alles herstellen kann. Bei Wildschwei­nsteak, Stockbrot, Kaffee und Kuchen ist der „Tag der offenen Höhle“der perfekte Ferienausk­lang für Familien und Archäologi­ebegeister­te.

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FOTO: DPA / STEFAN PUCHNER Bei Grabungen im Geißenklös­terle wurden die ersten Spuren von Kunst und Musik der Menschheit gefunden.

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