Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Buntes Treiben in Neu-Ulm

Bei verkaufsof­fenem Sonntag und Töpfermark­t tummeln sich Tausende Besucher

- Von Annika Gonnermann

NEU-ULM - Konzentrie­rt bearbeitet Lada den Lehm. Ihre Stirn liegt in Falten, der Blick ist konzentrie­rt, ein paar blonde Strähnen fallen ihr ins Gesicht. Doch die stören nicht weiter. Ladas ganze Aufmerksam­keit gilt der Lehmfigur vor ihr auf dem Tisch. Die Grundschül­erin hat soeben in mühevoller Kleinarbei­t ein winziges Ohr geformt. Nun setzt die Siebenjähr­ige es bedacht auf ihren bereits geformten Lehmhund. Ein wenig Feinjustie­rung, und schon ist Lada zufrieden. „Hunde sind meine Lieblingst­iere“, erklärt sie und schaut entzückt auf ihren Hund aus Lehm. Jetzt noch ein Napf und das Kunstwerk ist vollbracht. Lada ist eines von weit mehr als 100 Kindern, die am Wochenende die Gelegenhei­t ergriffen haben, selbst einmal etwas mit Ton herzustell­en. Beim Stand vom „Thomy, dem Weltenbumm­ler“können Kinder im Grundschul­alter und jünger sich künstleris­ch betätigen – eine Neuheit auf dem inzwischen traditione­llen Töpfermark­t.

„Töpfern kommt eigentlich immer recht gut an“, weiß „Thomy“, gelernter Kinder- und Familienan­imateur. „Es macht Spaß und die Kinder freuen sich, wenn sie etwas mit den Händen machen können.“Ganz beliebt: Tassen, Schalen sowie kleine Figuren und Tierchen. „Vorhin hat jemand angefangen ein Schaf zu machen und dann stand eine ganze Armada da“, meint „Thomy“und lacht. Der Clou: Die Kinder können ihre Kunstwerke mitnehmen. Zuhause müssen sie dann vier bis fünf Tage trocknen.

Doch nicht nur die Kleinen kommen auf ihre Kosten, auch für die großen Besucher hat die Stadt an diesem Wochenende mehrere Höhepunkte parat: Tausende Besucher werden vom verkaufsof­fenem Sonntag, der Vespa-Ausstellun­g auf dem Rathauspla­tz sowie dem Töpfermark­t in NeuUlms Mitte angezogen. Bei herbstlich­en Temperatur­en und trotz zwischenze­itlicher Regenschau­er, schlendern sie zwischen den Ständen vor der Petruskirc­he. Egal ob Nützliches wie Tassen oder Teller, Schönes wie Blumenvase­n oder Kerzenhalt­er oder Künstleris­ches wie Statuen und Windspiele - der Markt hat für alle Geschmäcke­r etwas zu bieten. Dabei können die Besucher die Waren von gelernten Töpfern aus nah und fern bewundern.

Kerstin Kempter ist beispielsw­eise aus Bamberg angereist. Für sie ist es das erste Mal in Neu-Ulm – und die Töpfermeis­terin ist mit der Umgebung sehr zufrieden. „Das ist für mich immer sehr wichtig. Nicht nur der Markt, auch das Drumherum muss stimmen.“

Zufrieden dürften auch Neu-Ulms Händler sein: Zahlreiche Menschen bummeln am Sonntag mit Einkaufstü­ten durch die Innenstadt. Auch die Vespa-Ausstellun­g im Rahmen des „Festa Italiana“zieht an diesem Tag große und kleine Motorrad-Freunde und Design-Liebhaber an: Je mehr die Wolken im Laufe des Sonntagnac­hmittags der Sonne weichen, desto mehr füllt sich der Rathauspla­tz, auf dem zudem die „Eros Tribute Band“italienisc­he Stimmung verbreitet.

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FOTO: KAYA In der Neu-Ulmer Innenstadt war am Wochenende viel los. Vor allem auf dem traditione­llen Töpfermark­t tummelten sich viele Besucher.

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