Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Britsch wird Zweiter bei der Kunstflug DM
Gastronom aus Neu-Ulm zeigt in Gera sein Können
NEU-ULM (sz) - Johann Britsch aus Finningen hat am Wochenende überraschend den zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft im Kunstflug in Gera errungen. Der 61jährige Pilot und Gastronom setzte sich gegen sechs andere Kunstflieger in seiner Kategorie durch.
An den Deutschen Meisterschaften im Kunstflug in Gera nahmen 36 Piloten teil, die den Wettbewerb in vier Kategorien austrugen. Die Kunstflieger, die täglich mindestens einen bis zu sechs Minuten andauernden Kunstflug absolvierten, hatten bei diesen Meisterschaften mit extremer Hitze, Wolken, Regen und Böen zu kämpfen.
Die Piloten mussten am ersten Tag ein Pflichtprogramm fliegen, das für alle Teilnehmer identisch war und auf das sie schon seit Wochen vorbereitet hatten. Den ersten Wettkampftag beendete Johann Britsch auf dem zweiten Platz.
Im zweiten Teil, der Kür, flog der Neu-Ulmer ein Programm, in das aber zehn bis zwölf Figuren eingebaut werden mussten, die den Piloten erst am Abend vor Flug bekannt gegeben wurden. „Wir müssen die Figuren am Boden lernen und uns diese einprägen. Das ist vor allem eine große mentale Aufgabe“, erklärte Britsch, der mit seiner 320 PS starken – das entspricht rund 1000 PS bei einem Auto - und extrem wendigen EXTRA LP 300 am zweiten Tag auf den zweiten Platz flog.
Am dritten Tag mit noch schwierigeren Aufgaben steuerte der 61jährige Kunstflieger seine Maschine mit Loopings, Rollen, Turns, Humptys und Trudeln zum Tagessieg. „Ich war sehr entspannt und locker. Vielleicht lief es deshalb so gut“, sagte Britsch zu seiner Leistung. „Ich war gut drauf und hatte einen Lauf“, so der Neu-Ulmer.
Daher sei es bedauerlich gewesen, dass der Wettbewerb nach dem dritten Tag aufgrund schlechten Wetters abgebrochen wurde. „Da wäre mehr drin gewesen“, bedauerte Britsch, der gegenüber seinen 20 bis 40 Jahre jüngeren Konkurrenten seine Ruhe und Erfahrung ausspielen konnte.