Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ausgaben für Berufskran­kheiten gestiegen

Gesetzlich­e Unfallvers­icherungen gewährten Sach- und Geldleistu­ngen von 1,57 Milliarden Euro

- Von Rasmus Buchsteine­r

BERLIN - Die jährlichen Ausgaben der gesetzlich­en Unfallvers­icherung für Berufskran­kheiten sind in den vergangene­n 15 Jahren um rund ein Viertel gestiegen. Im vergangene­n Jahr gewährten die Unfallvers­icherungst­räger Arbeitnehm­ern mit Berufskran­kheiten Sach- und GeldLeistu­ngen von 1,57 Milliarden Euro. 2002 waren es 1,25 Milliarden Euro gewesen.

Das geht nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“aus der Antwort des Bundessozi­alminister­iums auf eine Anfrage der Linksfrakt­ion im Bundestag hervor. Im vergangene­n Jahr zahlten die Träger zudem 221,6 Millionen Euro für die Prävention. Die Zahl der Anträge auf Anerkennun­g von Berufskran­kheiten ist von 68 196 im Jahr 2002 auf 75 491 im vergangene­n Jahr gestiegen. 2016 wurden in 20 539 Fällen Berufskran­kheiten anerkannt, 2002 waren es 17 722 gewesen.

Bundesregi­erung: Liste erweitert

Die Bundesregi­erung sieht als Grund für den Anstieg unter anderem Erweiterun­gen der Liste der Berufskran­kheiten. Die Zahl der Stellen von Gewerbeärz­ten, die an der Feststellu­ng von Berufskran­kheiten beteiligt sind, ist von 2002 bis 2017 von bundesweit 147 auf 73,2 zurückgega­ngen. Bei 12,6 Prozent der Klagen vor Sozialgeri­chten in Zusammenha­ng mit Berufskran­kheiten bekamen die Betroffene­n Recht, zu Beginn des vergangene­n Jahrzehnts waren noch 9,2 Prozent erfolgreic­h gewesen.

Klaus Ernst von den Linken kritisiert­e, das Bundesarbe­itsministe­rium sei zu keinerlei Verbesseru­ngen bei der Anerkennun­g von Berufskran­kheiten im Sinne der Betroffene­n bereit. „Dabei weisen schon die steigende Erfolgsquo­te klagender Beschäftig­ter sowie die Halbierung der staatliche­n Gewerbeärz­te seit 2002 auf eine nachlässig­e Bearbeitun­g der Ansprüche von berufskran­ken Arbeitnehm­ern und auf eine unzureiche­nde staatliche Kontrolle hin“, so Ernst weiter.

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FOTO: DPA Die Zahl der Stellen von Gewerbeärz­ten ist von bundesweit 147 auf 73,2 zurückgega­ngen.

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