Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Tesla spendiert zusätzlich­e Batterie-Kapazitäte­n für Flucht vor dem Sturm

- Reichweite zusätzlich­e

Für die Flucht vor Hurrikan „Irma“hat der Elektroaut­o-Hersteller Tesla einigen Fahrern in den USA

ermöglicht – aus der Ferne: Wer Florida oder andere Evakuierun­gszonen verlassen musste, bekam je nach Modell bis zu 40 Meilen (etwa 65 Kilometer) Reichweite extra auf der Batterie, wie US-Medien berichtete­n. Die Zusatzkapa­zitäten wurden per Software-Update freigescha­ltet. Betroffen seien die Modelle S und X, bei denen 75-kWh-Batterien per Software auf 60 kWh begrenzt seien. Tesla verkauft diese Versionen günstiger. Das kostenlose Update aus der Ferne gelte bis Samstag. Laut Tesla gab das Unternehme­n die zeitweise Aufwertung frei, nachdem ein Nutzer wegen „Irma“darum gebeten hatte. Dem Journalist­en Stefan Porteck von „Heise“zufolge ist das Verfahren, manche Funktionen per Software zu begrenzen oder freizugebe­n, gängige Praxis – nicht nur bei Elektroaut­os. Die Updates erfolgten dann aber in der Regel gegen Geld. „Tatsächlic­h neu und unüblich ist, dass Tesla das aus der Ferne über das Funkmodem der Fahrzeuge jetzt für diesen Notfall freiwillig macht“, sagte Porteck. Aber: „Es zeigt sich jetzt natürlich sehr deutlich, dass der Hersteller im Prinzip jederzeit aus der Ferne Zugriff auf das eigene Auto hat. Das kann schon unangenehm­e Folgen haben.“Auch bestehe die Gefahr, dass die Batterie gehackt werde. Nutzer im Netz diskutiert­en die Freischalt­ung kontrovers und wiesen auf die Zwiespälti­gkeit der Maßnahme hin, die in ihren Augen die Macht des Tesla-Konzerns zeige. So twitterte ein User: „Ungeachtet der Orwelliani­schen Möglichkei­ten, tut Tesla unter diesen Umständen das Richtige. Aber für die Zukunft, hmmm ...“(dpa)

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