Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Wollen gütliche Lösung“
Gespräche mit Bürgermeister Oberdorfer stattgefunden
HEROLDSTATT - „Wir arbeiten an einer gütlichen und einvernehmlichen Lösung.“Dies erklärt der stellvertretende Bürgermeister Rudolf Weberruß zum krankheitsbedingten Ausfall von Bürgermeister Ulrich Oberdorfer. Fakt ist, dass der Rathauschef den ganzen September weiterhin krankgeschrieben ist – und das mit nur einer Woche Unterbrechung seit Januar. Auch im vergangenen Jahr hatte der Schultes schon mehrere Monate gefehlt. Klar sei, dass die derzeitige Situation unbefriedigend und nicht länger tragbar sei, sagt der ehrenamtliche Stellvertreter.
Ein vernünftiges Vorgehen müsse im Einklang mit dem Landratsamt als Dienstaufsichtsbehörde und dem Amtsinhaber gefunden werden, unterstreicht Rudolf Weberruß. An einer für den kranken Rathauschef und die Gemeinde Heroldstatt guten und einvernehmlichen Lösung würden das Kommunalamt, Ulrich Oberdorfer und seine Person intensiv arbeiten, erläutert Weberruß.
Er habe inzwischen schon mehrere persönliche Gespräche mit dem Bürgermeister in dessen Wohnung in Justingen geführt und man sei auf dem Weg zu einer „vernünftigen und tragbaren Lösung“.
Der Ausfall von Bürgermeister Oberdorfer und das weitere Vorgehen der Gemeinde sei ein Tagesordnungspunkt bei der Gemeinderatssitzung am Montag, 25. September. Doch da könne er die derzeitige Situation nur schildern und noch keinen Lösungsvorschlag präsentieren. „Mir wäre lieber, ich könnte schon eine Entscheidung vorlegen“, sagt Werberruß, der mehrmals pro Woche im Heroldstatter Rathaus anzutreffen ist und die vielen und umfangreichen Amtsgeschäfte zu erledigen hat.
Fristen sind einzuhalten
Dass bis Ende September, so wie bei einer Sitzung Ende Juni vom Gemeinderat gewünscht, keine Entscheidung vorliegt, liege auch, daran, dass bei Krankmeldungen bestimmte Fristen einzuhalten sind, auch was etwa das Hinzuziehen eines Vertrauensarztes angeht. Doch an der bisherigen Situation müsse sich was ändern, im Interesse der Rathausbediensteten, der Gemeinde und seiner Person, sagt Weberruß. Die Zusatzarbeit sei für alle immens, um den ordnungsgemäßen Verwaltungsablauf zu bewerkstelligen.
„Wir arbeiten intensiv an einer Lösung“, sagt der stellvertretende Bürgermeister, der mit seinem Kollegen Dietmar Frenzel seit Januar viele Termine in der Öffentlichkeit wahrnimmt – im Interesse der Bürger. „Der Bürgermeister muss sich erklären“, wünscht er sich. Dies würde die Weichenstellung erleichtern. Die ganze Angelegenheit sei problematisch und das Ziel bekannt: eine Veränderung und Verbesserung der derzeitigen Situation. Ob eine rasche Lösung letztendlich gefunden werde, da wage er keine Prognose.
Das Landratsamt und insbesondere das Kommunalamt stehen nach wie vor in Kontakt mit Rudolf Weberruß und wissen um die schwierige Lage in Heroldstatt, erklärt Bernd Weltin, Pressesprecher beim Landratsamt. Die Verwaltungsarbeit verlaufe ordnungsgemäß und sehr gut, da sei ein aktives Einschreiten momentan nicht nötig. Auch das Landratsamt wünsche sich eine für Heroldstatt und den erkrankten Bürgermeister gute und einvernehmliche Lösung, unterstreicht Weltin.