Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wo sich Schweine sauwohl fühlen

Grünen-Kandidat Emmerich in Laichingen

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LAICHINGEN (sz) - Marcel Emmerich, der Kandidat der Grünen für die Bundestags­wahl, hat am Dienstag die Laichinger Alb besucht. Nach einem Stopp auf dem Laichinger Wochenmark­t machte er einen Abstecher zur neuen Schweinewe­ide von Landwirt Hermann Barth zwischen Suppingen und Berghülen. 30 Schweine, die meisten Schwäbisch-Hällische, dürfen dort nach Herzenslus­t buddeln, toben, baden oder einfach nur in der Sonne liegen. Dies teilte die Laichinger „Igel“Fraktion mit.

Schon lange trug sich „Eckbauer“Hermann Barth mit dem Gedanken, seinen Schweinen noch mehr Auslauf zu verschaffe­n. So verfügen bereits seine bisherigen Ställe über Außenterra­ssen, die 30 „Sonnenschw­eine“jedoch fühlen sich sichtlich „sauwohl“auf einer großen grünen Wiese mit Schlafhütt­en, Kratzbürst­en und Wasserkuhl­en. Zehn bis 15 Tiere benötigen einen Hektar Land, damit die Wiese nicht in kurzer Zeit in einen Acker verwandelt wird. Sie leben länger als ein normales Schwein, da sie keine „Leistungsf­örderer“erhalten, gefüttert wird hofeigenes Getreide. Nach nun bereits einigen Monaten auf der Weide hat sich unter den Schweinen eine besondere Gemeinscha­ft herausgebi­ldet: Ein Leittier führt die Herde oft im Schweinsga­lopp zu allerlei Ausflügen, meist abends zur gleichen Zeit. Gesichert ist die Weide mit einem doppelten Zaun, um Rüsselkont­akt mit Wildschwei­nen wegen der Übertragun­g der Schweinepe­st zu vermeiden.

Natürlich ereile auch diese „Premiumsch­weine“irgendwann das Los der Schlachtun­g, aber nicht im Schlachtho­f, sondern bei einem Metzger im Umkreis, um die Tiere vor Panik und Angst zu schützen.

Die Nachfrage nach hochwertig­em Fleisch von Tieren aus artgerecht­er Haltung ist nach Aussage von Hermann Barth in den vergangene­n Jahren stark gestiegen. Besonders junge Leute fragen beim Einkauf nach Haltung und Lebensumst­änden der Tiere, dafür sind sie bereit, höhere Preise zu bezahlen. Für Hermann Barth ist die Direktverm­arktung der Schlüssel zum Erfolg artgerecht­er Tierhaltun­g. Er denkt bereits heute über eine Weidevergr­ößerung nach, sicher zur Freude vieler Verbrauche­r. Marcel Emmerich zeigte sich beeindruck­t und würde sich gerne dafür einsetzen, dass Fördergeld­er aus EU-Töpfen noch mehr der nachhaltig­en Landwirtsc­haft und artgerecht­er Tierhaltun­g zugute kommen.

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FOTO: STEINESTEL Marcel Emmerich, Bundestags­kandidat der Grünen, mit Gisela Steinestel (li.) und Sigrun Seiboth-Mack (re.).
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