Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zeuge längst vergangener Zeiten
Zum Tag der offenen Höhle kommen zahlreiche Besucher nach Schelklingen
SCHELKLINGEN (wuka) - Der Hohle Fels öffnet seine Tore. Parallel zum „Tag des offenen Denkmals“veranstaltete die Stadt Schelklingen den „Tag der offenen Höhle“am Sonntag im Hohlen Fels. Archäologen der Universität Tübingen stellten beim Tag der offenen Höhle Neufunde vor und boten Führungen an. Zahlreiche Besucher nutzten bei strahlendem Sonnenschein am Sonntag die Gelegenheit, das seit 2017 aufgelistete Unesco-Weltkulturerbe zu besichtigen.
Für regionale und überregionale Gäste ist die Karsthöhle Hohler Fels ein imposanter Ort und ein Zeuge längst vergangener Zeiten. Die Führungen der Universität Tübingen gaben Einblicke in das Leben in der Steinzeit, ein Leben von Jägern und Sammlern, die die Höhle hauptsächlich als Schutz vor schlechtem Wetter nutzten. Die Natur um die Höhle war damals karstiger, die Ach aufgrund der vielen Quellen trotz der Eiszeit nicht vereist. Das zog neben den Menschen auch Mammute, Wildpferde, Höhlenlöwen und Wölfe an.
Zahlreiche spektakuläre Funde wurden im Hohle Fels gemacht, welche zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit gehören. Ein etwa 15 Meter langer Gang ist das aktive Grabungsareal der Höhle, dort ist alles in ein Koordinatensystem eingetragen und wird Millimetergenau dokumentiert. Quadratmeterweise werden die Schichten abgetragen, wobei immer ein Ausgräber für einen Quadratmeter zuständig ist. Mit feinem Werkzeug trägt dieser die Gesteinsschichten ab. Um dennoch nichts zu übersehen, wird das Gestein nach dem Abtragen nochmals gewaschen, damit auch kein Fundstück verloren geht. Neben Schmuckstücken und Kunstwerken vergangener Zeiten finden die Forscher auch Tierknochen, die wichtige Klimaanzeiger sind. Die Oberfläche der Grabungsstätte ist mit Säcken geschützt.
Im Anschluss an den Gang folgt die Halle, die schon bald nach den ersten Ausgrabungen 1870/71 auch für Höhlenfeste genutzt wurde. Auch heute finden hier Konzerte in diesem ganz besonderen Ambiente statt.