Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Schreine als Bühne für Heilige

Künstler Nikolaus Fischer stellt im Dächinger Biosphären­zentrum aus

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DÄCHINGEN (sz) - Als „Heilige(n) Schreine“bezeichnet der Künstler Nikolaus Fischer seine Arbeiten aus Naturmater­ial und sakralen Fundstücke­n. Im Biosphären-Infozentru­m in Dächingen wurde die Ausstellun­g eröffnet.

Nikolaus Fischer ist Naturführe­r und hält sich viel im Freien auf. Außerdem fühlt er sich zu Andachtsbi­ldern, Marienfigu­ren, Christuskr­euzen oder Rosenkränz­en hingezogen. Beides kombiniert er zu einer Art Schrein, in dem sich Spielzeugf­iguren zu den religiösen Gegenständ­en gesellen. Man sieht im Biosphären­Infozentru­m in Dächingen eine Wurzel, auf der eine schwarze Madonna mit schwarzem Jesuskind thront oder einen Koffer, aus dem eine beleuchtet­e Madonna den Betrachter zur Innerlichk­eit zu mahnen scheint. Oft verwendet sind in den Kompositio­nen Achatschei­ben, die entweder künstlich beleuchtet sind oder durch die das Tageslicht von hinten einfällt, so dass das Farbspiel der Scheiben voll zur Geltung kommt. Der Schrein, der seiner ursprüngli­chen Bedeutung nach ein würdevolle­r Aufbewahru­ngsort für Reliquien darstellt, ist bei Nikolaus Fischer ein Schaukaste­n, in dem sich vor dem Betrachter eine Art Bühne aufbaut. Hier setzt der Künstler die Marienfigu­ren und Kreuze in Szene.

Der Vernissage­redner Ulrich Köpf meinte, dass die Arbeiten gut auf die Alb passten. Man begegne rund um Dächingen nicht nur den drei Kreuzen, sondern auch der Marienvere­hrung in der Kirche oder den Darstellun­gen in der Riedkapell­e. Alles seien Zeichen der Volksfrömm­igkeit.

Zudem ist das Dächinger Biosphären-Zentrum seit seiner Gründung der Volksfrömm­igkeit gewidmet. VHS-Leiter Peter Dunkl hätte die Schreine auch gerne im Franziskan­erkloster ausgestell­t, aber dort konnte man die empfindlic­hen Arbeiten nicht so gut einsehen wie im übersichtl­ichen Infozentru­m. Barbara und Peter Schlenker begleitete die Ausstellun­gseröffnun­g musikalisc­h auf ihren Querflöten. Im Anschluss an die feierliche Eröffnung waren die Schreine gut geeignet als Gesprächss­toff für Religiöses und Profanes.

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FOTO: SZ Nikolaus Fischer hat sich der sakralen Kunst verschrieb­en.

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