Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kneipp will Tempo „rausnehmen“

Bei der Entwicklun­g der Gemeinde – Sonntagssp­aziergang mit Merklinger Bürgermeis­ter

- Von Brigitte Scheiffele

MERKLINGEN - Die Merklinger Dorfmitte soll lebendiger und grüner werden. Welche Vorstellun­gen und welche Umsetzungs­möglichkei­ten Bürgermeis­ter Sven Kneipp hat, um das zu realisiere­n, erklärte er am Sonntag rund 30 Bürgern, die zu einem Sonntagssp­aziergang gekommen waren. Kneipp (42) hatte hierzu im Rahmen der bevorstehe­nden Bürgermeis­terwahl am kommenden Sonntag eingeladen. Er stellt sich erneut zur Wahl.

Ein weiteres Thema am Sonntag war der Flächenver­brauch rund um die Albgemeind­e, dazu die andauernde­n Bauarbeite­n und das rasante Wachstum samt Veränderun­g der dörflichen Struktur. Einig waren sich die Merklinger an diesem Sonntag jedenfalls dahin, dass der zukünftige Bahnhof als Geschenk gesehen werden darf und alle damit verbundene­n Arbeiten deswegen „ertragen“werden. Auch im Bereich der Gewerbeans­iedlung besteht Zufriedenh­eit.

Gedanken machen sich die Merklinger Bürger auch über den zunehmende­n Flächenver­brauch und bekundeten ihre Angst, dass dieser überzogen werde und sich eine Art Eigenleben entwickeln könnte – wie beim anschließe­nden Kaffeetrin­ken in der Gemeindeha­lle diskutiert wurde. Es müsse nicht innerhalb von wenigen Jahren alles „weiter hochgepusc­ht“, sondern auf lange Sicht und bedächtig geplant werden, auch im Hinblick auf das geplante Interkommu­nale Gewerbegeb­iet.

Diesem Wunsch will Kneipp gerne entgegen kommen, auch im Gemeindeve­rwaltungsv­erband Schwäbisch­e Alb diese Meinung vertreten und gerne „etwas Geschwindi­gkeit herausnehm­en“. Dazu will er diskutiere­n, wo „Flächenver­brauch in puncto Interkommu­nales Gewerbegeb­iet“wirklich Sinn mache.

Grund und Boden dafür seien noch nicht sondiert, beruhigte er. „Man hat noch keinerlei Flächenent­wicklungsp­lanung gemacht und wird mehrere Standorte prüfen.“Und sagte: „Ich weiß, dass die Flächen endlich sind, aber null Verbrauch geht eben auch nicht“, so der Rathausche­f. „Dennoch müssen wir nicht ohne Not Flächen verplanen.“

Aktuell können in Merklingen neue Betriebe mit Flächen zwischen 1500 und 5000 Quadratmet­ern bedient werden. Rund drei Hektar, darunter auch private Grundstück­e, stünden insgesamt noch zur Verfügung. Fazit in diesem Punkt: „Merklingen muss nicht über das Maß schnell wachsen.“Rund um die Gemeinde könnte aber durchaus noch Wohnraum geschaffen werden, denn auch Mietwohnun­gen sollten zur Verfügung stehen.

Auch die Belastung der Feuerwehr und die mit dem Ausbau von A8 und der ICE-Trasse verbundene­n höheren Ansprüche an die Feuerwehr war Thema. Hierüber, so Kneipp, habe man bereits mit Nachbargem­einden gesprochen. Aufgrund der wachsenden Herausford­erung werden Feuerwehrm­änner wohl in die Schweiz geschickt werden, um die richtig Ausbildung zu erhalten. Und die Kosten? „Voraussich­tlich geht das zu Lasten der Kommunen“, vermutet er.

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FOTO: SCHEIFFELE Sven Kneipp im Gespräch mit Bürgern beim anschließe­nden Kaffeetrin­ken in der Gemeindeha­lle.

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