Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit dem Geld kommt der Wandel

Merklingen profitiert vom Landessani­erungsprog­ramm – 1,8 Millionen Euro für 8,5 Hektar großes Gebiet

- Von Brigitte Scheiffele

MERKLINGEN - Im Rahmen des Landessani­erungsprog­rammes „Ortskern II“sind in der Gemeinde Merklingen in den vergangene­n zehn Jahren erhebliche Investitio­nen getätigt worden. Unter anderem wurde aus dem einstigen Schandflec­k, dem Hochhaus, ein schmucker Bau. Nun soll zum Abschluss ein Teil des Dorfplatze­s und der Hauptstraß­e erneuert werden.

Merklingen­s Bürgermeis­ter Sven Kneipp gab in der jüngsten Gemeindera­tssitzung einen Sachstands­bericht mit Fakten: 1,8 Millionen Euro betrug der Förderrahm­en, wovon 60 Prozent aus Landesmitt­eln kamen mit 1,1 Millionen Euro. Der Gemeindean­teil entspricht maximal 733 000 Euro. Für 203 000 Euro erfolgten in einem 8,5 Hektar großen Gebiet Abbruchmaß­nahmen, für Straßensan­ierungen hat die Gemeinde 652 000 Euro an Fördermitt­eln erhalten.

4,05 Millionen Euro in Handwerk investiert

„Sieben öffentlich­e Projekte wurden umgesetzt und 34 private Maßnahmen erfolgten zudem. 28 von ihnen sind mittlerwei­le komplett abgeschlos­sen. 558 717 Euro wurden allein an private Bauherren ausgezahlt“, berichtete Bürgermeis­ter Sven Kneipp dem Gemeindera­t. „Allein die privaten Investitio­nen haben rund 4,05 Millionen Euro ausgelöst. In der Gemeinde wurde somit in Gebäude, in öffentlich­e Einrichtun­gen und in das Handwerksg­ewerbe kräftig investiert.“

Die Gemeinde ist mit dem Ortskern bereits seit 2007 im Landessani­erungsprog­ramm, doch zwischenze­itlich wurde das Sanierungs­gebiet zwei Mal erweitert, um darüber hinaus auch vielen privaten Hausbesitz­ern die Möglichkei­t zu geben, zu partizipie­ren.

395 Menschen leben im Sanierungs­gebiet, das Förderprog­ramm läuft am 30. April 2019 aus. Bis heute wurden an private Bauherren und an die Gemeinde bis zum 31. Dezember 2016 insgesamt 775 662 Euro ausgezahlt. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die gesamte Maßnahme fertig und abgerechne­t sein.

„Dass in zwei aufeinande­r folgenden Programmen so viele Private teilnahmen, sehe ich als riesigen Erfolg. Es ist eine sichtbare Strukturve­rbesserung für die Gemeinde und den Ortskern“, kommentier­te Kneipp. Im Wesentlich­en habe es sich dabei um Instandset­zungsund Modernisie­rungsarbei­ten gehandelt, aber auch um Abbruchmaß­nahmen, die dann zur Nachverdic­htung geführt hätten.

Besonders die Sanierung des unter Denkmalsch­utz stehenden alten Hochhauses hob Kneipp vor. „Ein Gebäude in erbärmlich­em Zustand, das lange Zeit den Ortskern prägte.“Heute stehen hier zehn Wohnungen zur Verfügung und die Arbeiten sind weitgehend abgeschlos­sen. Neben dem „Alten Schulhaus“und der Rippmannst­raße als Zufahrt zu Schule, Kindergart­en und Gemeindeha­lle wurde auch die Straße „Kappel“saniert. Neue Parkplätze entstanden am Friedhof, in der Ortsmitte wurde ein altes Gebäude abgerissen und das Backhaus befindet sich im Neubau. Jetzt soll zum Abschluss der Sanierunge­n und als letzte Maßnahme ein Stück des Dorfplatze­s und der Hauptstraß­e saniert werden. Rund 320 000 Euro will die Gemeinde dafür investiere­n, auch zur Stärkung der „AlbErnte“und der Gastronomi­e in der Dorfmitte. „Schöne Grünfläche­n, eine neue Bushaltest­elle, dazu das belebte Backhaus und möglichst zeitnah einen Knopf dran machen, dann wird das gut aussehen“, so Kneipp. Zusatz: „Alles, was bis 2019 nicht fertig und abgerechne­t ist, das kann auch nicht gefördert werden.“

„Dass in zwei aufeinande­r folgenden Programmen so viele Private teilnahmen, sehe ich als riesigen Erfolg. Es ist eine sichtbare Strukturve­rbesserung für die Gemeinde und den Ortskern.“

Sven Kneipp

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ARCHIVFOTO: SIEGEMUND Aus Alt wurde neu: Das 1763 erbaute Hochhaus in Merklingen war lange Jahre eine Ruine.
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FOTO: BRIGITTE SCHEIFFELE Die Sanierung des Ortskerns in Merklingen schreitet voran, was sich deutlich am sogenannte­n Hochhaus zeigt.
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ARCHIVFOTO: IGM Mehrmals wechselte das sogenannte Hochhaus (hinten) den Besitzer. Erbaut wurde es im Jahr 1763.

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