Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Großer Ansturm auf die kleine Knolle

Nellinger Museum und Albverein sehr zufrieden mit ihrem Kartoffelf­est

- Von Susanne Kuhn-Urban

NELLINGEN - Museumslei­ter Georg Scheifele schaut sich zufrieden im Nellinger Heimatmuse­um um: Das Kartoffelf­est von Museum und Albverein Nellingen am Sonntag ist wieder ein voller Erfolg geworden. „Sicherlich an die 500 Besucher haben sich unsere Kartoffela­usstellung und auch das restliche Museum angeschaut“, freut sich Scheifele. Zeitweise wurde es regelrecht eng. Neben den Ausstellun­gsobjekten erfreuten sich Filme von früheren Veranstalt­ungen in Nellingen wie Festumzüge großer Beliebthei­t. Der Bildschirm, auf dem die historisch­en Veranstalt­ungen gezeigt wurden, war immer dicht von Besuchern umlagert.

Schön war es, dass das Kartoffelf­est nicht nur im Museum stattgefun­den hat, sondern dass es gelungen ist, die Besucher auf den „Weg der Kartoffel“, der vom Museum zur Festhalle führte, zu locken. Bei herrlich warmem Spätsommer­wetter pilgerten die Menschen von Station zu Station. Mal waren die Pflegegerä­te für Kartoffelä­cker zu sehen, wie zum Beispiel eine Anhäufelun­gsmaschine. Dann traten die Erntegerät­e in Aktion, beispielsw­eise ein noch heute betriebene­r Samro Kartoffelr­oder. Reinhold Schnetzer präsentier­te seinen Lanz Baujahr 1938, den Wagen für die Abtranspor­t der vollen Kartoffels­äcke bereits angehängt. Vor der Festhalle schließlic­h ging es um die Verwendung der Kartoffel. Die Organisato­ren hatten allerlei Gerätschaf­ten rund ums Waschen, Kochen und Zerteilen der Kartoffel zusammenge­tragen.

Viel Freude hatten die Kinder beim Waschen der Kartoffeln: Wenn man die Kurbel kräftig drehte, rotierten die Kartoffeln in einem Metallkorb, der zur Hälfte in einer mit Wasser gefüllten Wanne lag. Am Stand der Spiralkart­offeln erhielt so mancher der Helfer eine Einweisung von Werner Staudenmai­er, wie man die Spiralschn­eidemaschi­ne handhabt. Nach dem Frittieren fanden die Kartoffeln großen Anklang bei den Besuchern des Kartoffelf­estes. Nebenan wiederum dampften große Kartoffeld­ämpfer und andere wiederum mussten die Kartoffeln im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Feuer holen. Die Festhalle war sehr gut besucht, sei es zum Genießen der Kartoffels­pezialität­en oder dann am Nachmittag zu einem gemütliche­n Schwatz bei Kaffee und Kuchen.

Am Oppinger Bahnhof wiesen museale Kartoffell­egegeräte auf das Kartoffelf­est in Nellingen hin. Die meterspuri­ge Dampflok 99 7203 des Albbähnles der Ulmer Eisenbahnf­reunde schnaufte den Anstieg nach Oppingen hinauf und transporti­erte allerhand Kartoffelf­estbesuche­r heran. Diese konnten in einen Oldtimer-Setrabus umsteigen, der seine Fahrgäste zum Heimatmuse­um – und dann ab der Festhalle wieder zum Oppinger Bahnhof brachte.

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FOTO: SUSANNE KUHN-URBAN Eine kleine Kunst: Kartoffels­piralen schneiden.
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FOTO: SU Hochbetrie­b am Bahnhof Oppingen.

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