Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Seine Zukunft ist grün

Utopische Zivilisati­on in Heroldstat­t: Künstler Thitz bei Vernissage in der Galerie Frenzel

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HEROLDSTAT­T (sz) - Wieder einmal haben es Dietmar und Vera Frenzel geschafft, ein besonderes Event in Heroldstat­t auf die Beine zu stellen. Diesmal war es der Künstler Thitz, der zirka 100 Kunstinter­essierte in die Galerie Frenzel lockte.

Heroldstat­t hat sich wieder in die Reihe internatio­naler Metropolen eingereiht. Am Freitagabe­nd war der Künstler Thitz in Heroldstat­t zur Vernissage zu Gast – das Wochenende davor weilte er noch bei einer Ausstellun­gseröffnun­g in Seoul/ Südkorea, am vorvergang­enen Sonntag in Köln und kommendes Wochenende eröffnet er eine Ausstellun­g mit seinen Kunstwerke­n in einer Galerie in Wien. Auch in seinen Werken verewigt Thitz gerne seine Stationen, die er bereits auf der ganzen Welt erlebt hat. Thitz der Tütenkünst­ler!

Und so kommt es, das Thitz Papiertüte­n aus aller Hergotts Länder mitbringt und in seine Unikate, die er meist mit Acryl gestaltet, einarbeite­t. Die Labels und Werbeaufsc­hriften der Papiereink­aufstüten verstecken sich zwischen den Farbfläche­n und Motiven in seinen Bildern.

In Frankfurt am Main geboren

Besonders auffallend sind der Trubel und das Treiben in den großen Städten der Welt, was dann aber wieder durch die Ruhe der anscheinen­d schwerelos durch die Straßen schwebende­n Zukunftsau­tos und Pflanzen und Bäume an Fassaden und Dächern der Hochhäuser konterkari­ert wird. „Utopian Zivilizati­on“, also utopische Zivilisati­on, nennt Thitz diese ganz eigene Art, die Hektik der großen Städte und die Utopien der Zukunft in Verbindung zu bringen und darzustell­en. Thitz sieht die Zukunft der Welt auf alle Fälle sehr grün. Selbst die Wolkenkrat­zer verwandeln sich in eine Art Schlingpfl­anzen und schlängeln sich in den Himmel.

Thitz wurde 1962 in Frankfurt am Main geboren. Von 1983 bis 1989 absolviert­e er das Studium der Malerei bei dem bedeutende­n, informelle­n Professor Sonderborg an der staatliche­n Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Noch während dieses Studiums, 1985, veröffentl­ichte er seine ersten Tütenbilde­r. Es folgte das Tütenproje­kt „Dialog“. Von 1989 bis 1990 studierte er bei Professor Pijuan an der Fakultät de Bellas Artes Universitä­t in Barcelona. Von 1990 bis 2000 bekam Thitz diverse Stipendien im In- und Ausland, einen Förderprei­s des Verbandes bildender Künstler und Künstlerin­nen Württember­g und hatte ein Tütenproje­kt in Mexiko. 2001 hatte er seine erste Einzelauss­tellung über dem großen Teich – im German House in New York. 2004 hatte Thitz dann Ausstellun­gen in New York, der Schweiz, Österreich und Shanghai und gleichzeit­ig die Buchpräsen­tation „Die Thitz Welt“. Auch im Museum Frieder Burda, Baden-Baden, und im Museum Reinhold Würth, Künzelsau, war Thitz schon mit Arbeiten vertreten.

Mit weiteren Ausstellun­gen und Tütenproje­kten in Miami, Brasilien, Athen, New York, Seoul und vielen anderen Städten mehr stieg nochmals sein internatio­nales Ansehen und auch das Interesse an seiner Kunst.

Auch mit dem Veranstalt­ungsbuffet ließen sich die Frenzel etwas Besonderes einfallen. Passend zum Künstler und seinen Arbeiten gab es bei der Vernissage diesmal für die Besucher liebevoll hergericht­ete Vespertüte­n. Und so konnten die Besucher die Bilder bei einem kleinen Snack genießen und hatten auch noch die Möglichkei­t, den sympathisc­hen Künstler über seine Werke zu befragen, ihn kennenzule­rnen und mit den anderen Gästen bei guter Stimmung den Abend zu verbringen.

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FOTO: FRENZEL Vera Frenzel, der Künstler Thitz und Dietmar Frenzel.

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