Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Auf den letzten Metern
Regionalliga Südwest: Spatzen straucheln gegen Mainz und hadern mit einem Beteiligten
ULM - Mit einem waren die Verantwortlichen des SSV Ulm 1846 Fußball in den vergangenen beiden Partien immer zufrieden: der Anfangsphase. Gegen den SC Freiburg II und gegen die Stuttgarter Kickers begann das Team von Trainer Tobias Flitsch druckvoll und dominant. Beide Male standen am Ende drei Punkte mehr auf dem Ulmer Konto. Auch am Samstag war die Anfangsphase gut und die Zeichen standen lange auf Sieg. Doch das Ergebnis lautete anders – 2:2 gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05.
Daran nicht ganz unbeteiligt war nach Sicht der Ulmer der Schiedsrichter Jonas Weickenmeier. Es war die 85. Minute, als sich die Mainzer in den Strafraum kombinierten und der Ball letztlich am Fuß von Jannik Mause landete, der frei vor dem Spatzen-Keeper Holger Betz stand und den 39-Jährigen umspielen wollte. Dabei kam Betz zu spät und riss den Verteidiger um – klarer Elfmeter und eine gelbe Karte, entschied der Schiri.
Doch mit der Meinung stand er zumindest auf Ulmer Seite alleine da. Nach Einschätzung von Lutz Siebrecht, Sportlicher Leiter der Spatzen, stand Mause klar im Abseits. „Das haben wohl auch einige Mainzer so gesehen“, sagte er. Den Strafstoß verwandelte Karl-Heinz Lappe allerdings mühelos zum späten 2:2 (87.). „Direkt nach dem Ausgleich fühlt sich das schon wie eine Niederlage an. Aber insgesamt war es ein gerechtes Unentschieden“, sagte Siebrecht.
Bis dahin waren die Ulmer zwei Mal in Führung gegangen. In der 11. Minute traf Steffen Kienle nach einem Eckball per Kopf zum 1:0. „In den ersten 30 Minuten waren wir dominant im Spiel und haben den Gegner unter Druck gesetzt“, fasste Siebrecht zusammen. Trotzdem glich Mainz schon in der 18. Minute durch Karl-Heinz Lappe aus. Danach ging den Ulmern allerdings die Puste aus. Die beiden vergangenen Englischen Wochen mit Pokal und Ligaspielen haben laut Siebrecht ihren Tribut gezollt. Der Pfiff zur Halbzeit kam den Spatzen gerade recht.
Erst nach der Pause konnten sie wieder etwas Gas geben und trafen in der 61. Minute durch Ardian Morina zum 2:1. Jetzt konzentrierten sich die Ulmer aufs Verteidigen, was wegen der fehlenden Kraft nicht mehr so einfach war. Nach einem Pfosten- und einem Lattenschuss der Mainzer hatten die Spatzen sogar Glück, dass es bei der Führung blieb. Eben so lange, bis Schiedsrichter Weickenmeier zum Elfmeter pfiff.