Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gut für alle

- Von Kara Ballarin k.ballarin@schwaebisc­he.de

Selten ist eine Reform im Bildungsbe­reich so gestrickt, dass in der Sache niemand motzen kann. Der Umbau der Oberstufe am Gymnasium, wie ihn Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann nun vorgeschla­gen hat, scheint aber genau das zu sein: ein Gesamtwerk, das vieles verbessert. Die Schüler können freier wählen, womit sie sich intensiver beschäftig­en wollen. Das führt zu einem höheren fachlichen Wissen, dessen Mangel in Unternehme­n und an Hochschule­n zuletzt häufig kritisiert wurde. Und auch die Lehrer dürfte es freuen, dass sie in den Leistungsf­ächern nun mehr Zeit und womöglich auch interessie­rtere Schüler haben.

Durch die Reform werden zudem Missstände behoben. Die Abschaffun­g der Präsentati­onsprüfung als Alternativ­e zur klassische­n mündlichen Prüfung etwa war überfällig, die Prüfung an sich nämlich eine Farce. Jahrgänge an Abiturient­en haben sich ihre Präsentati­onen aus dem Internet gezogen, statt sie selbst zu erstellen. Nicht so sehr aus Faulheit als aus dem Grund, auf Nummer sicher zu gehen. Was schonmal gut bewertet wurde, hat gute Chancen, erneut erfolgreic­h abzuschnei­den.

Dass mit den Änderungen die Vergleichb­arkeit des Abiturs im Länderverg­leich gestärkt wird, ist das i-Tüpfelchen der gelungenen Reform.

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Wie fallen die Reaktionen von Verbänden und Opposition­sparteien aus?

Überwiegen­d positiv. Der Verband der Gymnasiall­ehrer begrüßt die Reform, ebenso wie Arbeitgebe­r und die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW). Auch die Opposition lobt die Reform als grundsätzl­ich sinnvoll. Die AfD fordert aber weitere Schritte zur Stärkung der Mathekennt­nisse, die SPD mehr Anstrengun­g für besseren Unterricht an Gymnasien und die FDP warnt vor einer Vernachläs­sigung der Gesellscha­ftswissens­chaften.

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