Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Falscher Polizeibea­mter am Telefon

Kriminalpo­lizei warnt vor Betrugsmas­che

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GÖPPINGEN (sz) - Der Polizei Göppingen sind in diesen Tagen zehn Fälle aus Göppingen und zwei Fälle aus Salach gemeldet worden, bei denen eine Betrugsmas­che angewendet wurde – mit falschen Polizeibea­mten am Telefon. Die Angerufene­n haben aber alles richtig gemacht und sofort die Polizei informiert. Die Kriminalpo­lizei hat die Ermittlung­en aufgenomme­n.

Die Dunkelziff­er der Anrufe dürfte noch deutlich höher liegen, so die Polizei, da sich die Opfer oft aus Scham nicht bei der Polizei melden, wenn Geld oder Schmuck abhanden gekommen sind.

Immer häufiger treiben falsche Polizisten ihr trügerisch­es Spiel mit vorwiegend arglosen, älteren Menschen und bringen sie um ihre Ersparniss­e, Schmuckstü­cke sowie Wertoder Kunstgegen­stände. Die Täter geben sich als Polizisten oder andere Amtsperson­en aus und täuschen oftmals vor, über den Polizeinot­ruf „110“oder andere Behördenle­itungen anzurufen. Dieser Telefonbet­rug ermöglicht es den Tätern, fast ohne Risiko an schnelles Geld oder Vermögensw­erte zu kommen und nimmt rasant zu.

Im Jahr 2014 haben die dreisten Täter 84 mal zum Telefon gegriffen und ihre Opfer zu einer verhängnis­vollen Fehleinsch­ätzung des Anrufs gebracht und mit dieser Masche Beute im Wert von rund 200 000 Euro gemacht. Die lukrative Betrugsmas­che verdoppelt­e sich im Jahr 2015 und steigerte sich im letzten Jahr nochmalig auf 225 Fälle. Der Vermögenss­chaden auf der Opferseite lag bei insgesamt weit über zwei Millionen Euro.

Die Internette­lefonie ermöglicht jedermann, im Display jede beliebige Rufnummer anzeigen zu lassen und damit über den wirklichen Anrufer zu täuschen. Mit wilden Räuberpist­olen erwecken die falschen Polizisten bei ihren Opfern den Eindruck, diese werden alsbald von Einbrecher­n heimgesuch­t, die es auf ihr Bargeld und ihre Wertgegens­tände abgesehen haben. Die falschen Polizisten gaukeln vor, dass Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien. Schließlic­h kündigen sie an, einen Polizisten in Zivil vorbei zu schicken, der Geld und Wertsachen zur sicheren Verwahrung abholt.

Und weg ist es.

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FOTO: DPA Derzeit in Mode: Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus und erbeuten so Millionen.

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