Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Junge Musiker überzeugen

Die Bläser des Nachwuchso­rchesters begeistert­en in Ulm

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ULM (köd) - Standing Ovations nach drei Stunden Musik: Das Jahreskonz­ert des Großen Orchesters und des Nachwuchso­rchesters der Jungen Bläserphil­harmonie Ulm fand beim Publikum im CCU begeistert­e Aufnahme ob des hohen Niveaus, aber auch aufgrund der Spielfreud­e der jungen Musiker unter Leitung von Josef Christ. Besondere Aufmerksam­keit bekam der Auftritt des 32jährigen französisc­hen Posauniste­n Fabrice Millischer, der als Erstpreist­räger beim ARD-Musikwettb­ewerb, als Echo-Klassik-Gewinner und als mit dem französisc­hen „Echo“ausgezeich­neter Musiker weltweit ein begehrter Solist ist. Millischer, der seit 2013 als Professor für Posaune in Freiburg lehrt, fasziniert­e mit seiner Interpreta­tion von Bert Appermonts „Colors for Trombone“.

Zu Beginn des Jahreskonz­erts erinnerte eine Gedenkminu­te an zwei für die JBU wichtige Persönlich­keiten, die 2017 verstarben: an Nobert Nohe, den ersten hauptamtli­chen Koordinato­r des Ulmer Städtische­n Schul- und Jugendmusi­kwerks (SJMW), und an die im August verstorben­e Stifterin Helma Fink-Sautter. Nohe war Dirigent der damals schon renommiert­en Ulmer Knabenmusi­k (UKM), der heutigen Jungen Bläserphil­harmonie Ulm.

Beliebte Figuren

Mit der Bildhaftig­keit von Programmmu­sik erfreute das Orchester das Publikum: Michael Browns „Sesame Street Celebratio­n“ließ Figuren der beliebten Kindersend­ung lebendig werden wie das Krümelmons­ter und Kermit, den Frosch. Otto Schwarz’ 2014 komponiert­es Werk „Stratosphe­re“ist inspiriert von Felix Baumgartne­rs Stratosphä­renSprung: vom Verweilen in der Stratosphä­re über die Turbulenze­n des Falles bis zur Landung.

Klug gewählt war auch das Programm des Großen Orchesters: Mit Dmitri Shostakovi­chs „Festive Ouverture“, komponiert zum 37. Jahrestag der Oktoberrev­olution, und mit außergewöh­nlichen Werken wie Peter Grahams irisch dominierte­m „Gaelforce“konnten die jungen Musiker ihre Musikalitä­t und Technik ebenso zeigen wie ihre Wandlungsf­ähigkeit. Alfred Reeds „Praise Jerusalem!“geht auf das vermutlich älteste notierte Musikstück, christlich­e Liturgie aus Armenien, zurück. Schwungvol­l ging es dann zu mit zwei Medleys – mit von Jerry Bock arrangiert­en Tänzen aus dem Musical „The Fiddler on the Roof “und einer Kollektion von Phil Collins-Hits wie „A groovy kind of love“und „Another day in paradise“.

Zur Freude des Publikums gab es zwischen den musikalisc­hen Auftritten humorvoll rückblicke­nde Erzählunge­n und einen Film über die Konzertrei­se der JBU nach Südafrika. Passend verabschie­deten die Musiker sich als Zugabe mit dem größten Erfolg der 2008 verstorben­en südafrikan­ischen Sängerin Miriam Makeba, mit „Pata Pata“.

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FOTO: DAGMAR HUB Das Orchester hat seine Zuhörer gut unterhalte­n.

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