Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Offen für weitere Tempo-30-Zonen

„Aktive Bürger“besprechen bei Stammtisch kommunalpo­litische Themen aus Westerheim

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WESTERHEIM (sz) - Viele Themen haben die Gemeinderä­te der „Aktiven Bürger – demokratis­che Liste“bei ihrem vierten Bürgerstam­mtisch in diesem Jahr angesproch­en, der in der vergangene­n Woche im Gasthaus Tria stattfand.

Gemeindera­t Robert Baumeister eröffnete den Stammtisch mit einem Blick auf die Bundestags­wahl, wie einem Presseberi­cht der aktiven Bürger zu entnehmen ist. Erfreulich sei, so Baumeister, die hohe Wahlbeteil­igung in Westerheim gewesen, wobei die mehr als 500 Briefwähle­r aus Westerheim in der örtlichen Statistik nicht enthalten sind. Die Tatsache, dass auch in Westerheim jeder zehnte Wähler die AfD und ihr völkisches Gedankengu­t gewählt habe, sorgte für Diskussion­sstoff. Diskutiert wurde auch die mögliche Jamaika-Koalition der neuen Regierung.

Dass mit Winfried Baumeister ein Westerheim­er Mitbürger als Nachfolger von Kämmerer Wolfgang Hofelich künftig im Rathaus tätig ist, wurde von den anwesenden Bürgern begrüßt. Die Aktiven Bürger wünschten Winfried Baumeister alles Gute für seine neue Tätigkeit, zumal mit der anstehende­n Umstellung auf die Doppik eine anspruchsv­olle Aufgabe vor ihm liege.

Die Räte der Aktiven Bürger gaben einen Überblick über die Feststellu­ngen der überörtlic­hen Prüfung durch die Kommunalau­fsicht des Landratsam­ts, die Gegenstand der jüngsten Gemeindera­tssitzung waren. Beanstande­t waren etwa die Erweiterun­g der Tagesordnu­ng in laufenden Sitzungen, die Honorarabr­echnungen, die nicht immer der HOAI entsprache­n und die Ersatzbesc­haffung eines Bauhofschl­eppers im Juli 2015, die gegen Vergabevor­schriften verstoßen habe.

Bei der Anschaffun­g des Schleppers wurden in unzulässig­er Weise, so das Landratsam­t, während der Gemeindera­tssitzung noch Preisnachl­ässe angeboten. Nach den Prüfungsfe­ststellung­en der Kommunalau­fsicht „kann der gesamte Vorgang als wenig transparen­t und nachvollzi­ehbar bezeichnet werden“. Die Gemeinderä­te der Aktiven Bürger hatten damals gegen alle vorgeschla­genen Schlepperv­arianten gestimmt, weil nach dem Haushaltsp­lan der Kauf eines gebrauchte­n und viel billigeren Schleppers geplant war, so der Presseberi­cht.

Sehr positiv nahmen die Besucher des Stammtisch­es die beschlosse­ne Tempo-30-Zone im südlichen Gebiet von Westerheim auf. „Die Zeit für diese Entscheidu­ng des Gemeindera­ts war reif“, erklärte Pius Kneer. Für die Tempo-30-Zone stimmten alle Ratsmitgli­eder der Aktiven Bürger sowie Thomas Meffle, Jonas Esterl (beide CDU) und Hans Siegler (UBL). Auf die Frage, wie es denn mit Tempo 30 in anderen Wohngebiet­en aussehe, antwortete Robert Baumeister: „Wenn von den Anwohnern die Einführung von Tempo-30-Zonen gewünscht wird, dann wird sich der Gemeindera­t damit befassen.“

Die Praxis der Bauplatzve­rgabe anhand der von der CDU-Fraktion mit Unterstütz­ung der Aktiven Bürger ausgearbei­teten neuen BauplatzVe­rgabericht­linien erläuterte Gemeindera­t Hermann W. Tappe. Der Gemeindera­t bewege sich hier im Spannungsf­eld zwischen steigender Nachfrage nach Bauland und dem sparsamen Umgang mit Flächen, war bei der Versammlun­g zu hören.

Beim Thema Ortskernsa­nierung erklärte Pius Kneer auf entspreche­nde Fragen betroffene­r Bürger, dass neben der Bezuschuss­ung aus Fördermitt­eln sowohl bei Vermietung als auch bei Eigennutzu­ng steuerlich­e Vorteile möglich sind.

Weitere Themen des Stammtisch­es waren die Entwicklun­g beim Bahnhof Merklingen/Schwäbisch­e Alb, die Unterbring­ung von Flüchtling­en in Westerheim und der Wasserscha­den im Rathaus. Neu war für die Stammtisch­teilnehmer, dass beim Bau des Rathauses vor fast 50 Jahren in das Amtszimmer des Bürgermeis­ters ein Waschbecke­n eingebaut wurde, das sich in der Schrankwan­d befindet. Über den Ablauf dieses Beckens war es auch im Zimmer des Bürgermeis­ters zu einem erhebliche­n Wasserscha­den gekommen.

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FOTOS: STEIDLE Die Gemeinderä­te der Aktiven Bürger begrüßen die Tempo-30-Regelung in südöstlich­en Gebiet Westerheim­s. Sie befassten sich auch mit dem Wachbecken im Arbeitszim­mer von Bürgermeis­ter Walz.
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