Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Schwächeres Quartal für Evobus
Daimler-Sparte leidet unter Wechselkursen
NEU-ULM (mgo) - Daimler macht mit seinen Bussen gute Geschäfte – weltweit. Doch das dritte Quartal war für die Konzernsparte, zu der auch Evobus in Neu-Ulm gehört, in Sachen Ergebnis eine schwächeres. Das berichtete gestern Hartmut Schick, Leiter von Daimler Buses, bei einer Telefonkonferenz mit Medienvertretern.
Der Vorsteuergewinn ging im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf jetzt 26 Millionen Euro zurück. Schuld sind daran laut Schick vor allem Wechselkurseffekte mit und die hohen Inflation in einigen lateinamerikanischen Ländern. Anderswo erzielte Effizienzgewinne, so Schick, hätten diese negativen Effekte nicht ausgleichen können.
Das ist insofern bemerkenswert, als der Absatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist. Insgesamt gut 7200 Busse und Bus-Fahrgestelle verkaufte Daimler im dritten Quartal, das bedeutet ein Plus von 17 Prozent. Während der Absatz in Deutschland und der EU stabil geblieben ist, zog er in Lateinamerika stark an. Dort wurden allein mehr als 3600 Einheiten verkauft, was einen Zuwachs von 63 Prozent bedeutet. In Brasilien hat sich der Absatz sogar verdoppelt.
Auf den Standort Neu-Ulm, an dem derzeit 3519 Mitarbeiter beschäftigt sind, haben die Entwicklungen in Übersee keine großen Auswirkungen: Dort werden fast ausschließlich Reisebusse der Marken Setra und Mercedes-Benz für den europäischen Markt gebaut, die im zweiten Halbjahr traditionell weniger gefragt sind.
Schick zufolge baut die Belegschaft dort die Zusatzstunden ab, die sie im ersten Halbjahr geleistet hat. Am Standort Mannheim, wo Stadtbusse gefertigt werden, ist es genau anders herum: Dort wird derzeit wegen der großen Nachfrage auch samstags gearbeitet.
In den ersten neun Monaten 2017 hat die Daimler-Bussparte laut Leiter Schick insgesamt 20 120 Fahrzeuge und -gestelle verkauft (plus zwölf Prozent), der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf jetzt 3,64 Milliarden Euro gestiegen. Der Vorsteuergewinn sank um zehn Prozent auf 155 Millionen Euro.
Die Evobus-Mutter, der DaimlerKonzern hat im dritten Quartal weniger Geld verdient als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn sank um 16 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro, wie Daimler am Freitag mitteilte.