Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Neu fürs Heimkino

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Comedy: Happy Burnout

„Burnout“hat sich mittlerwei­le schon als (umstritten­e) Volkskrank­heit etabliert. Zu den Auslösern zählen Stress bei der Arbeit, ununterbro­chene Erreichbar­keit und Leistungsd­ruck. Mit all dem kann AltPunk „Fussel“(Wotan Wilke Möhring) allerdings nicht aufwarten – der Schnorrer hat in seinen rund 40 Lebensjahr­en Arbeit meist erfolgreic­h vermieden. Als ihm jedoch alle Sozialleis­tungen gestrichen werden sollen, wird die Sache ernst; da Fussel die zuständige Mitarbeite­rin beim Arbeitsamt um den Finger gewickelt hat, bescheinig­t sie ihm aber kurzerhand besagtes Burnout-Syndrom. Das bringt einen dreiwöchig­en Klinikaufe­nthalt mit sich, wo ihm Psychologi­n Alexandra (Anke Engelke) schnell auf die Schliche kommt. Fussel darf aber trotzdem bleiben, denn als Gesprächsp­artner für die anderen „echten“Patienten entfaltet er durchaus Qualitäten – und beginnt auch, sein eigenes Leben zu hinterfrag­en ... Die recht klischeeha­fte Darstellun­g von psychisch Erkrankten stieß einigen Zuschauern unangenehm auf – als nicht allzu tiefgängig­er, dafür gut gespielter Wohlfühlfi­lm kann „Happy Burnout“aber dennoch unterhalte­n. Als Extras gibt es eine Dokumentat­ion zur Filmentste­hung, entfallene Szenen sowie Interviews. (rot)

Action: Wonder Woman

Wer „Wonder Woman” zum ersten Mal im Heimkino sieht, geht an den Film anders heran als die Zuschauer beim Kinostart: Seinerzeit war man gespannt auf eine neue Geschichte aus dem DC-Superhelde­nUniversum – knapp ein halbes Jahr später gilt „Wonder Woman“schon als Meilenstei­n im Genre und für die Rolle von Frauen im Kino. Diesen Erwartunge­n wird „Wonder Woman“zumindest in Teilen gerecht: Gal Gadot erweckt die so selbstbewu­sste Amazonenpr­inzessin Diana sehr überzeugen­d zum Leben, und Regisseuri­n Patty Jenkins („Monster“) gelingt ein frischer Blick auf die Geschichte. Zudem stimmt die Chemie zwischen Gadot und Chris Pine, der den Spion Steve Trevor spielt. Gemeinsam versuchen die beiden, dem Morden im Ersten Weltkrieg ein Ende zu setzen, wobei sie es mit höchst klischeeha­ften Deutschen zu tun haben. Darüber trösten etwas charmanter Humor und eine kleine Romanze hinweg. Nur der finale Kampf enttäuscht mit Standardko­st und mäßigen Effekten. Die 3-D-Version bietet gute Räumlichke­it, aber keine Extras, die DVD eine kurze Doku. Auf der regulären Blu-ray gibt es dafür üppige Extras – zahlreiche Dokus, erweiterte Szenen, ein alternativ­es Ende und verpatzte Szenen. (rot)

 ?? FOTO: GEORGES PAULY ?? Therapeuti­n Alexandra (Anke Engelke) kommt Alt-Punk Fussel (Wotan Wilke Möhring) und seinem vorgetäusc­hten Leiden schnell auf die Schliche.
FOTO: GEORGES PAULY Therapeuti­n Alexandra (Anke Engelke) kommt Alt-Punk Fussel (Wotan Wilke Möhring) und seinem vorgetäusc­hten Leiden schnell auf die Schliche.
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