Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Brand“im Haus der kleinen Bären
Komplexes und realistisches Übungsszenario der Nellinger Wehr am Freitag
NELLINGEN (sz) - Etwas Besonderes hatte Feuerwehrkommandant Andreas Lehner am Freitag zur diesjährigen Hauptübung der Nellinger Feuerwehr vor. So wurde diesmal nicht nur die Feuerwehr, sondern auch das Personal des Kindergartens mit einbezogen. Auch die Abläufe des neuen Brandschutzkonzeptes sollten umgesetzt werden. Um ein möglichst reales Übungsszenario darzustellen, wurden die Kindergartenkinder am Abend in das Haus der kleinen Bären eingeladen.
Um 18.05 Uhr war es dann soweit, die Rauchmelder des Kindergartens lösten Alarm aus. Ein Adventskranz hatte sich entzündet und Brandrauch breitete sich im Flur aus. Gleichzeitig wurden die Alarmmelder der Feuerwehrkameraden ausgelöst. „Brand in der EichhörnchenGruppe Kindergarten Nellingen“war zu lesen.
Während sich die Feuerwehr auf der Anfahrt befand, wurde der Kindergarten, unter den Augen zahlreicher Zuschauer, durch die Erzieherinnen geräumt und die Kinder auf den Personensammelplatz, der sich im Hof der Firma Holzbau Windmüller befand, verbracht. Beim Eintreffen der Wehr rauchte es bereits aus mehreren Fenstern. Schnell wurde aber klar, dass sich noch Personen im Gebäude aufhielten. Kinder machten sich durch lautes Rufen bemerkbar.
Nach der Befragung der Mitarbeiter des Kindergartens durch den Einsatzleiter bestätigte sich dies. Weitere Kinder und eine Erzieherin wurden noch vermisst. Um die Kindergartenkinder nicht zu verunsichern und ihnen das richtige Verhalten im Brandfall zu erlernen, übernahmen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr die Aufgaben der vermissten Personen. Trupps unter Atemschutz machten sich auf den Weg in das Gebäude. Schnell konnten weitere Kinder und die verletzte Erzieherin gefunden werden. Da sich auch das Übungsszenario dynamisch veränderte und sich der gedachte Brand weiter ausbreitete, wurde die Drehleiter der Feuerwehr Amstetten zum Einsatzort nachalarmiert. Diese übernahm die Rettung zweier Kinder und die Brandbekämpfung im ersten Obergeschoss. Zur Wasserversorgung der Drehleiter musste eine etwa 500 Meter lange Schlauchleitung von dem anliegenden Löschwasserteich in der Dorfmitte verlegt werden. Um einen größeren Schaden zu verhindern, übernahm die Abteilung Oppingen die Sicherung unbeschadeter Gebäudeteile über die Rückseite des Kindergartens.
Nachdem alle Kinder wieder ihren Eltern übergeben wurden, endete die Hauptübung im Feuerwehrhaus mit der Manöverkritik, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Auch Bürgermeister Franko Kopp bedankte sich bei den Wehrmännern und den Erzieherinnen für die gelungene Übung.