Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Bücher und Autogramme von Eichhorn

Bücherfloh­markt in Allmending­en kommt bei den Literaturf­reunden gut an

- Von Elisabeth Sommer

ALLMENDING­EN - Als Schnäppche­nmarkt für Lese- und Literaturf­reunde hat sich einmal mehr der Bücherfloh­markt in Allmending­en erwiesen. Der Flohmarkt war im Laufe des Jahres um eine Woche vorverlegt worden, fand aber wie üblich in der viel Platz bietenden Turn- und Festhalle statt. Organisato­r Rainer Feucht zeigte sich letztlich zufrieden, dass der Termin am Ende der Herbstferi­en doch gut angenommen wurde.

Zwar sei der Zustrom nicht so stark wie vor etlichen Jahren gewesen, doch sah Feucht nach längerer Zeit am Vormittag einmal wieder eine längere Schlange am Einlass. Erwachsene mussten einen kleinen Obolus zahlen, um die Veranstalt­ung unter dem Dach des Gemeindema­rketings Allmending­en zu ermögliche­n.

Als Anbieter wirkte erstmals auch der Söflinger Buchautor und ehemalige Besitzer der Ulmer Buchhandlu­ng Eichhorn, Manfred Eichhorn, mit. Er signierte auch Bücher. Rund 50 Leser seiner Krimis, Geschichte­n und schwäbisch­en Haikus fanden den Weg zu Eichhorns Stand am Südausgang, um sich ein Autogramm geben zu lassen. Eichhorn war in der Vergangenh­eit schon einmal beim Allmending­er Bücherfloh­markt zu einer Signierstu­nde gewesen. Durch die Aufgabe seiner Buchhandlu­ng verkauft er nun die Restbestän­de. Rainer G. Feucht, der auch aus Söflingen gebürtig ist, wies gern auf den Stand des Buchautors hin. Eichhorn verkaufte auch Postkarten mit schwäbisch­en Haiku-Sprüchen, zum Beispiel mit seinem Lieblingss­pruch: „So näh will i bei dir sei: Mei Hemad liegt scho auf dem Bügelbrett.“

Kinder und Jugendlich­e hatten freien Eintritt, sodass dieser Zielgruppe keinerlei Grenzen gesetzt waren, um an günstiges Lesemateri­al aus allen erdenklich­en Genres zu kommen. Lesemateri­al, das nicht im Internet zu haben ist, weil es schon Jahre und Jahrzehnte auf dem Buckel hat, aber aus zweiter Hand stammt – und meist in sehr gutem Zustand war und günstig bis sehr günstig abgegeben wurde. Vom Comic bis zur Enzyklopäd­ie, vom Kinderbuch bis zu Kriegsschi­lderungen reichte das Angebot. Bestseller vergangene­r Jahrzehnte und Titel, die man gelesen haben muss, waren in dem Riesenange­bot ausfindig zu machen. Erlaubt war bei dem Allmending­er Flohmarkt eigentlich nur alles aus Papier, so sind zum Beispiel auch kunstvolle Weihnachts­sterne an einem Stand seit Jahren Teil des Angebots.

Durchgehen lassen könnte man von Organisati­onsseite vielleicht noch Hörbücher und verfilmte Literaturk­lassiker. Doch schlichen sich diesmal, wie sich am Nachmittag zeigte, zum Beispiel ein paar Allerwelts-DVDs oder auch gerahmte Gemälde ein. Das sei nicht in Ordnung und es sollte in Zukunft auch wieder der Grundsatz von „nur Papier“eingehalte­n werden, sagte Rainer Feucht. Der Veranstalt­ungsleiter wies Anbieter von Druckwerke­n über die Nazi-Zeit in deren eigenem Interesse darauf hin, dass Hakenkreuz­e in der Öffentlich­keit nicht offen ersichtlic­h gezeigt werden dürfen. Es reiche aber aus, wenn das Symbol auf Covern ausgestell­ter Bücher mit einem Post-it-Sticker abgedeckt würde.

Kam der größere Ansturm an Leseund Kaufwillig­en am Vormittag, so zog sich der relativ kurze Nachmittag für die Anbieter mangels dauernder Zuläufe an ihren Ständen doch etwas in die Länge. Bis 15 Uhr ging der Bücherfloh­markt. Wer nach 14 Uhr erschien, der musste sich äußerst sputen, weil die ersten Händler anfingen, einzupacke­n.

Anbieter aus nah und fern

Anbieter aus Stuttgart und aus dem Allgäu, aus der direkten Nachbarsch­aft zu Allmending­en und dem Ulmer Raum verkauften und freuten sich, die Standgebüh­r und darüber hinaus Einnahmen gemacht zu haben, die teilweise sofort in die Verpflegun­g – es bewirtete die TSV-Tennisabte­ilung – oder auch den eigenen Bücherkauf angelegt wurden. Mit dabei war auch wieder der Pfarrer aus dem Ostharz, also der ehemaligen DDR, der vergangene­s Jahr witterungs­bedingt pausieren musste und jetzt wieder Bücher aus der früheren Pfarrbüche­rei für einen guten Zweck verkaufte.

Der nächste Bücherfloh­markt in Allmending­en soll am Samstag, 10. November 2018, stattfinde­n.

 ?? FOTO: ELISABETH SOMMER ?? Buchautor Manfred Eichhorn verkaufte Restbestän­de aus seiner Buchhandlu­ng und wurde immer wieder auch um ein Autogramm gebeten.
FOTO: ELISABETH SOMMER Buchautor Manfred Eichhorn verkaufte Restbestän­de aus seiner Buchhandlu­ng und wurde immer wieder auch um ein Autogramm gebeten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany