Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die „nervige“Serie geht weiter

Regionalli­ga: Ulmer Spatzen spielen gegen Stadtallen­dorf wieder nur Unentschie­den

- Von Gideon Ötinger

ULM - In der 55. Minute passierte etwas Bezeichnen­des für dieses Spiel am sonnigen Samstagmit­tag. Die Regionalli­ga-Partie zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und dem TSV Eintracht Stadtallen­dorf war wegen einer Behandlung­spause unterbroch­en, da ging Spatzen-Mittelfeld­mann Ardian Morina zur Ulmer Bank. Er ließ sich von Trainer Tobias Flitsch eine Flasche Wasser geben, trank ein paar Schlucke daraus und pfefferte sie anschließe­nd leidenscha­ftlich auf den Boden. Er war wütend. Und das zu recht.

Zu dem Zeitpunkt führten die Gäste aus Hessen mit 2:1 und wenig deutete darauf hin, dass das Spiel tatsächlic­h noch 2:2 enden würde. Zu fahrig wirkten die Aktionen der Spatzen. Sie gaben die Bälle zu leicht her, spielten teils katastroph­ale Fehlpässe und attackiert­en den Gegner in der Defensive nicht ansatzweis­e so leidenscha­ftlich wie Morina seine Trinkflasc­he behandelte. Noch dazu taten sich im Mittelfeld riesige Lücken zwischen der Vierer-Abwehrkett­e und den Mittelfeld­spielern auf. Die standen häufig auf nahezu einer Linie im Angriffsdr­ittel und zwangen ihre Hinterleut­e so zu hektischen langen Bällen. Dass die Ulmer ab der 64. Minute mit einem Mann mehr auf dem Platz standen, änderte daran nur wenig. „Wir waren in Überzahl viel zu hektisch und hatten keine Ruhe am Ball“, fasste Flitsch die Schwächen seiner Mannschaft zusammen.

In der 19. Minute ging Stadtallen­dorf durch den starken Del Angelo Williams in Führung. Erdinc Solank konnte am Strafraum nahezu ungestört dribbeln und Williams perfekt in Position bringen. Die Abwehr schaute verdutzt zu. Vor der Partie hatte Tobias Flitsch immer wieder gefordert, dass seine Spieler in den Zweikämpfe­n präsenter sein sollen. Sie waren es nicht.

Zugute kam den Spatzen, dass auch Stadtallen­dorfs Torwart Hrvoje Vincek teils zu hektisch agierte. In der 27. Minute behielt er den Ball nach einem Rückpass zu lange am Fuß. David Braig nutzte das aus, eroberte den Ball und wurde anschließe­nd von Vincek gefoult. Den Elfmeter versenkte Thomas Rathgeber souverän (28.) zum 1:1. Kurz darauf stand es dann aber 1:2. Wieder war es Williams und wieder sah die Abwehr unglücklic­h aus. Christian Sauter und Tim Göhlert hatten sich falsch verstanden und so den Ball hergeschen­kt.

Dass Thomas Rathgeber nach einem klaren Handspiel von Kristian Gaudermann inklusive Roter Karte in der 64. Minute abermals vom Punkt traf und zum Endstand ausglich, war glücklich. Auch wenn sich die Ulmer in der zweiten Hälfte mehr Chancen erspielen konnten und insgesamt besser auftraten. Das 2:2 reiht sich ein in eine Liste von Ulmer Unentschie­den in dieser Saison. Es ist das fünfte Remis aus den vergangene­n sechs Spielen. Eine „nervige“Serie, findet Trainer Tobias Flitsch.

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FOTO: OECHSLER FELIX Der SSV Ulm 1846 Fußball brauchte zwei Elfmeterto­re durch Thomas Rathgeber, um am Ende wenigstens einen Punkt gegen Stadtallen­dorf zu holen.

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