Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mehr Taser für die bayerische Polizei
Weitere Polizisten in Bayern sollen im nächsten Jahr mit Elektroschockpistolen ausgerüstet
werden. In einem einjährigen Pilotversuch sollen die 13 Unterstützungskommandos bei der Bereitschaftspolizei und bei den Polizeipräsidien in München und Mittelfranken die sogenannten Taser bekommen, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in Nürnberg sagte. „Die heutige Geiselnahme hat erneut unter Beweis gestellt, dass der Einsatz von ‚Tasern‘ in bestimmten Situationen eine sehr sinnvolle Ergänzung zu den schon jetzt vorhandenen Einsatzmitteln der bayerischen Polizei ist“, sagte Herrmann. Der Pilotversuch mit den „Distanz-Elektroimpulsgeräten“ soll Mitte 2018 starten. Herrmann rechnet mit Kosten von etwa 90 000 Euro – ein Taser kostet etwa 1400 Euro. Seit 2006 werden Taser bereits bei den Spezialeinsatzkommandos eingesetzt. In bestimmten Situationen seien Taser eine gute Alternative zu Pfefferspray, Einsatzstock und Schusswaffe, sagte Herrmann. Aus der Waffe werden zwei kleine Pfeile an Drähten abgeschossen. Sie erzeugen einen Stromkreislauf und die Muskeln werden dadurch kurzzeitig blockiert. Der TaserEinsatz ist umstritten. Bayerns Grüne kritisieren, dass die gesundheitlichen Risiken noch unzureichend untersucht seien. Die Polizeigewerkschaften unterstützen den Pilotversuch. (dpa)