Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Gaffer“ausnahmswe­ise erwünscht

Interessan­te Schaurettu­ng einer in einem Auto eingeklemm­ten Person im Rahmen der Laichinger Respektra

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LAICHINGEN (memu) - Eine „schonende Rettung“aus einem Auto hat am Sonntag eine Einsatztru­ppe der Laichinger Feuerwehr demonstrie­rt. 14 Mann und eine Frau – einem Trupp entspreche­nd, der bei einem Verkehrsun­fall ausrücken würde – sorgten im Rahmen der Messe Respektra auf dem Schulhof des Albert-Schweitzer-Gymnasiums für eine anschaulic­he und gute Präsentati­on.

Kommentier­t wurde die Schauübung vom stellvertr­etenden Feuerwehrk­ommandante­n Roman Gürtler und Martin Schmidt, die als Moderatore­n inmitten des Geschehens dem nicht nachlassen­den Regen trotzten. Interessie­rte Besucher – ausnahmswe­ise waren „Gaffer“bei diesem Einsatz erwünscht – fanden sich unter dem Dach der Daniel-Schwenkmez­ger-Halle ein und verfolgten mit Spannung die gemeinsame Aktion von Rettungsdi­enst und Feuerwehr. „Eine notwendige und gute Kooperatio­n“, wie Schmidt wiederholt betonte.

Das Szenario: Nach einem Verkehrsun­fall sitzt eine verletzte Person im Auto, eingeklemm­t. Was ihr fehlt, ist unklar; sie könnte auch an der Wirbelsäul­e verletzt sein. „Deswegen bezeichnet man diese Demonstrat­ion als ,schonende Rettung’“, so die beiden Moderatore­n.

Die Reihenfolg­e der Rettung: Erst wird der Notruf (112) getätigt, die Zentrale in Ulm entscheide­t, welcher Rettungsdi­enst zum Unfallort auszurücke­n hat. Trifft dieser ein, wird alles für die am Unfall beteiligte­n Personen getan. Vor Ort tauschen sich die Retter zur Sachlage aus, parallel dazu wird das benötigte Einsatzmat­erial auf einer Arbeitspla­ne ausgebreit­et und bereit gestellt sowie das Unfallfahr­zeug für den Einsatz stabilisie­rt. Dieser bedeutete im vorliegend­en Fall: Dach aufschneid­en, Person heraushole­n.

Dann: Weitere Fahrzeuge der Feuerwehr treffen ein, erste Maßnahmen finden bereits zur Befreiung der Person im Auto statt, durchgängi­g die Betreuung des Patienten durch den Rettungsdi­enst, sogar durch Heizstrahl­er, die eine Auskühlung verhindern sollen. Essentiell sind bei diesem Hilfsvorga­ng Kenntnisse zum Fahrzeug, zum Beispiel, wo sich der Airbag befindet oder sonstige Mechanik, die zu weiteren Hinderniss­en führen könnte. Eine lange Vorbereitu­ng ist jedenfalls notwendig, bis das Dach abgenommen ist, Tragestütz­en für den Insassen eingebrach­t sind und eine Beförderun­g des Patienten aus dem Fahrzeug heraus erfolgen kann. Es war auf jeden Fall eine äußerst eindrückli­che Leistung der Laichinger Feuerwehrt­ruppe und des Ortsverein­s des DRK, die hohen Respekt verdient.

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FOTO: MEMU Die Laichinger Feuerwehr bei ihrer Schaurettu­ng einer in einem Auto eingeklemm­ten Person.

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