Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bantleon-Hilfe für Uganda: Pfarrer Ignatius treibt Bildungs-Projekte voran
Ulmer Schmierstoff-Spezialist unterstützt seit acht Jahren den katholischen Geistlichen - Vortrag im „Bantleon Forum für Wissen & Dialog“
ULM (sz) - Der Ulmer SchmierstoffSpezialist Bantleon unterstützt seit acht Jahren den katholischen Pfarrer Ignatius aus Uganda, der regelmäßig in einer Seelsorgeeinheit im Alb-Donau-Kreis arbeitet. Der Geistliche leitet in Uganda eine Gemeinde mit etwa 20 000 Einwohnern nahe Lugazi. Jetzt berichtete er im „Bantleon Forum für Wissen & Dialog“über seine Pläne.
Neben der Grundversorgung mit Strom und Wasser, verschiedenen Bauprojekten wie zwei Lehrerhäusern oder einem Kindergarten sieht Pfarrer Ignatius die Bildung von Kindern und Jugendlichen als nachhaltigen Schlüssel. „Die Kinder und Jugendlichen brauchen Bildung, um selbst Teil einer Wertschöpfungskette zu werden,“so seine Auffassung.
Im Rahmen seines vierwöchigen Aufenthalts als Urlaubsvertretung in einer Seelsorgeeinheit im Alb-Donau-Kreis war Pfarrer Ignatius auf Einladung von Bantleon-Geschäftsführer Heribert Großmann in Ulm zu Gast. Bantleon unterstützt den afrikanischen Pfarrer seit vielen Jahren bei der Umsetzung zahlreicher Aktivitäten. „Pfarrer Ignatius ist mittlerweile ein Freund des Hauses und jederzeit herzlich willkommen. Wir schätzen seine transparente Arbeit und den zielgerichteten Umgang mit den Mitteln,“berichtet Großmann.
Betrachtet man die Entwicklungszahlen des Landes in Ostafrika, so erkennt man die Sinnhaftigkeit des Vorgehens. Uganda erfährt einen enormen Bevölkerungszuwachs. In den letzten 20 Jahren hat sich die Einwohnerzahl fast verdoppelt, auf aktuell 42 Millionen Menschen. Die Altersstruktur des Landes lässt Pfarrer Ignatius zu dem Schluss kommen, dass Aus- und Weiterbildung die größten Hebel der „Entwicklungshilfe“darstellen. Das Durchschnittsalter liegt bei unter 15 Jahren, sprich über 50 Prozent aller Menschen sind unter 15 Jahre. Uganda hat somit die jüngste Bevölkerung der Welt.
Hier setzt Pfarrer Ignatius an, wie er berichtete. Es gebe in Uganda kein klassisches, stattliches Schulsystem. Der Staat bezahle zwar die Lehrkräfte, aber die Gemeinden seien selbst für die Infrastruktur verantwortlich. Lehrkräfte sind rar und suchen sich die Schulen und Gemeinden genau aus, speziell im ländlichen Raum. Die Einschulungsquoten seien zwar gut, jedoch sinke die Zahl der Schulgänger mit jeder Klasse.
Ein Grund dafür liege unter anderem an der Mangelversorgung in den Schulen. „Die Kinder gehen oftmals von 8 bis 16 Uhr zu Schule. Wer Essen will, muss dafür bezahlen, es gibt auch Schulen, welche kein Essen anbieten. Kurz gesagt, kein Geld – kein Essen“, so der Pfarrer.
Mit dem Projekt „Schulmaterial und Maismehl“hat Pfarrer Ignatius vor einigen Jahren ein neues Projekt ins Leben gerufen. Er setzt sich hier für Schulmaterial und Nahrung an den Schulen ein. Wenigstens eine Tasse Maismehl pro Kind, pro Tag ist sein Ziel: „Ein Tasse Maismehl ist besser als nichts!“
Westliche Hilfe bleibt unverzichtbar
Pfarrer Ignatius treibt nach Meinung von Heribert Großmann seine Projekte akribisch und pflichtbewusst voran, unterstreiche aber immer wieder, dass es ohne westliche Hilfe nicht gehe. Viel zu verworren und schwierig seien die Strukturen in Afrika. In diesen Wochen will er sein Kindergartenprojekt mit dem Bau eines Sanitärhäuschens, sowie einer Schutzmauer um das Areal vorläufig abschließen.
Mit leeren Händen ließ BantleonGeschäftsführer Heribert Großmann den Besuch aus Uganda nicht gehen und überreichte Laptops, Beamer und Smartphones für die Verwaltungseinrichtungen der dortigen Gemeinde und des Gymnasiums.