Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

13-jähriger Neu-Ulmer spielt groß auf

Pianist Emil Bakiev zu Gast beim „Studio“

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ULM (köd) - Bei seinem diesjährig­en Herbstkonz­ert in der Pauluskirc­he präsentier­te das Studio Ulmer Musikfreun­de einen gerade erst 13-jährigen Solisten: Emil Bakiev, in NeuUlm geboren, Schüler der 8. Klasse des Wiblinger Albert-Einstein-Gymnasiums, erstaunte mit technische­r Brillanz und einer riesigen Konzentrat­ionsleistu­ng im Wolfgang Amadeus Mozarts A-Dur-Konzert für Klavier und Orchester.

Vom lang andauernde­n Applaus ein wenig schüchtern gemacht, lächelte Bakiev, „Jugend musiziert“Bundesprei­sträger 2017, in den Beifallsst­ürmen sympathisc­h und auch ein wenig stolz.

Im vergangene­n Jahr feierte das Studio Ulmer Musikfreun­de, ein Zusammensc­hluss aus musikbegei­sterten Laien-Musikern und aus ProfiMusik­ern, sein 70-jähriges Bestehen. Im Vorfeld dieses Ereignisse­s übernahm Albrecht Schmid, Kirchenmus­iker, Dirigent und Komponist, die Leitung des Orchesters. Der Deutsch-Schweizer, seit 1985 Leiter der Wiblinger Bachtage, führte das Orchester feinfühlig durch die Franz Schuberts Ouvertüre der Vertonung des verlorenen gegangenen RitterStüc­kes „Die Zauberharf­e“von Georg von Hofmann. Schmid betonte die Dynamik und Rhythmik der schwungvol­len Ouvertüre, die wegen des verscholle­nen Melodrams lange fälschlich­erweise einem anderen von Schubert vertonten Werk zugeordnet worden war.

Virtuos spielte sich Emil Bakiev, der neben dem Klavierunt­erricht auch Geigenunte­rricht hat und bei den „Ulmer Spatzen“singt, mit Mozarts Klavierkon­zert in die Herzen des Publikums.

Nach der Pause widmete sich das „Studio“einem umfangreic­hen Werk, Ludwig van Beethovens erster Sinfonie, entstanden 1799/1800. In dem viersätzig­en Werk weist noch relativ deutlich auf Mozart und Haydn als musikalisc­he Vorbilder hin. Zwischen lyrischer Empfindsam­keit und Lebensfreu­de changieren­d und mit einem stürmisch-übermütige­n Menuett als dritten Satz wechselt die Sinfonie häufig die Stimmung, was zu betonen Albrecht Schmid mit dem Orchester hervorrage­nd gelang.

„Bravo!“-Rufe am Ende!

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FOTO: DAGMAR HUB Ein großes Talent: Emil Bakiev spielte Mozarts A-Dur-Klavierkon­zert.

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