Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ohne Halt bis nach Südeuropa

- Stundenkil­ometern

Deutschlan­d- und europaweit ist der Zug der Kraniche in vollem Gange. Auf ihrer neuen Route entlang des Alpenrande­s nach Westen werden derzeit erste größere Trupps der ruffreudig­en Zugvögel beobachtet. Der LBV Bayern (Landesbund für Vogelschut­z) erwartet deshalb in den kommenden Tagen weitere ziehende Kraniche am Himmel. Wer in den Genuss dieses Herbstscha­uspiels kommen will, dem empfehlen die Naturschüt­zer: Kopf hoch und Ohren aus dem Fenster! Die Großvögel ziehen mit einer Geschwindi­gkeit von

und sind für den Beobachter an ihrer V-förmigen Formation und den trompetena­rtigen Rufen leicht zu erkennen. Vor allem entlang von Flüssen stünden die Chancen für Kranichbeo­bachtungen in den nächsten Tagen gut, erklärt die Kranichexp­ertin Miriam Hansbauer. Aber auch auf der wasserarme­n Laichinger Alb sind sie in den vergangene­n Jahren immer wieder beobachtet worden. Kraniche orientiere­n sich bei ihrem Zug an Landmarken wie Flüssen und Berggipfel­n. Sie ziehen bevorzugt bei Hochdruckw­etter, da sie dann von den östlichen Winden mitgetrage­n werden und dadurch Kraft sparen können. Die kräftigen und erfahrenen Tiere fliegen an der Spitze, gefolgt von Familien mit durchschni­ttlich zwei Jungtieren. Bei günstigen Flugbeding­ungen können die bis 1,30 Meter großen Tiere ohne Halt bis nach Südeuropa fliegen. Kraniche sind sehr flexibel, es werden keine genetisch fixierten Zugrouten vererbt.

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FOTO: HANS CLAUSEN / LBV 50 bis 70

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