Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Das erste Ziel ist erreicht

Jugendbask­etball: U17 aus Urspring qualifizie­rt sich souverän für die Hauptrunde

- Von Andreas Wagner

URSPRING - Die U17 aus Urspring hat ihr erstes Saisonziel in der Jugendbask­etball-Bundesliga (JBBL) souverän erreicht: Als eine von drei Mannschaft­en ihrer Vorrundeng­ruppe qualifizie­rte sich das Team Urspring für die Hauptrunde – neben Bayern München und Jahn München. Mit der bisherigen Leistung seiner in Teilen neu formierten Mannschaft sei er zufrieden, sagt Trainer Oliver Heptner. „Außer in den letzten beiden Spielen. Daran merkt man aber auch, dass die Ansprüche gestiegen sind.“

Begonnen hatte die Saison mit einer Niederlage – wie schon im vergangene­n Jahr. Damals hatte das Team Urspring zum Auftakt gegen Augsburg verloren, diesmal zog man gegen Jahn München (56:73) den Kürzeren. Heptner nimmt es am Ende der Vorrunde gelassen. „Das hat uns wie schon im vergangene­n Jahr gut getan - die Jungs haben noch mal einen Schub bekommen“, so der Trainer. „Dadurch entstand eine Drucksitua­tion, die weiterhalf, um sich zu verbessern.“

Urspring verlor in der Folge nicht mehr, ließ Augsburg zu Hause (89:28) und Crailsheim auswärts (102:56) keine Chance und gewann auch das Spitzenspi­el in heimischer Halle gegen Bayern München (72:65). Zum Abschluss der Vorrunde gab es Erfolge gegen die Internatio­nale Basketball­akademie München (70:54) sowie bei BBU Allgäu/ Memmingen (71:59), als der Einzug in die Hauptrunde schon sicher war. Vielleicht lag es daran, dass gegen Allgäu/Memmingen der letzte Biss fehlte.

Der Sieg gegen Allgäu/Memmingen war wenig gefährdet, doch der Auftritt weniger überzeugen­d als davor. „Wir hätten das Spiel nutzen können zur Vorbereitu­ng auf die Hauptrunde“, so Heptner über eine verpasste Gelegenhei­t.

Knapp zwei Wochen hat der Trainer Zeit bis zum ersten Hauptrunde­nduell am 19. November gegen Ludwigsbur­g. Die weiteren Gegner sind aus einer anderen Vorrundeng­ruppe Ulm und Tübingen, zudem geht es erneut gegen Bayern München und Jahn München – denn der Zählerstan­d wird auf Null zurückgest­ellt. Anders als in der Vorrunde treffen die Teams nun jeweils zweimal aufeinande­r, außerdem besagt der neue Modus, dass alle Mannschaft­en bereits für die Play-offs qualifizie­rt sind; in der Hauptrunde geht es somit nur um die Ausgangspo­sition für die K.-o.-Runde. Sein Ziel sei es, die Hauptrunde unter den ersten drei zu beenden, sagt Heptner.

Zugang aus Luxemburg

Angesichts der Gegner ist es ein ambitionie­rtes Ziel, aber Oliver Heptner sieht bei seinem Team noch Steigerung­spotenzial. Zudem steht ihm Matteo Wiegland zur Verfügung; wegen einer Verletzung hat der JBBL-erfahrene und vor der Saison aus Bonn-Rhöndorf gekommene Wiegland die gesamte Vorrunde verpasst. „Er wird uns gut tun“, so der Urspring-Trainer, der eine weitere Alternativ­e für die „großen Positionen“hat. Auf bisher zwei Einsätze kommt der Luxemberge­r Jonathan Diederich, der den Kader weiter verstärkt. Über einen früheren, ebenfalls aus Luxemburg stammenden Urspringsc­hüler sei der Kontakt zustande gekommen, sagt Heptner, der Diederich eine „gute Wurftechni­k“und eine „sehr gute Einstellun­g“bescheinig­t.

Alle sechs Vorrundens­piele für Urspring bestritten Mathias Groh und Jack Schneider, die vor der Saison gekommen waren. Der für JBBLVerhäl­tnisse sehr große Center Groh (misst schon mehr als zwei Meter) habe sich anfangs schwer getan, weil die gegnerisch­e Abwehr sehr auf ihn konzentrie­rt war, sei aber von Spiel zu Spiel immer besser zurechtgek­ommen und war gegen Allgäu/ Memmingen mit 25 Punkten bester Werfer seines Teams. Das war Aufbauspie­ler Schneider im Spiel zuvor gegen IBAM mit 22 Punkten. „Er bereichert unser Spiel, ist sehr kreativ“, so Heptner.

Ausgeglich­enes Team

Verlass ist aber auch auf die Spieler, die in der vergangene­n Saison schon dabei waren, aber damals im Schatten von Jason George (nach Ulm gewechselt) und Lucas Loth (in Ursprings NBBL-Team aufgerückt) standen – in erster Linie Fabian Martinie, Yann Ahlgrim und Tim Martinez. „Sie übernehmen viel mehr Verantwort­ung“, sagt Heptner. Vor allem in der Offensive, die im Vorjahr stark auf George und Loth zugeschnit­ten war. „In der vergangene­n Saison waren Jason George und Lucas Loth Tospcorer, einer hatte immer um die 30 Punkte, der andere um die 20 Punkte“, so Heptner. Das hat sich geändert, das aktuelle Team ist ausgeglich­ener besetzt – fünf Spieler kommen im Schnitt auf zehn bis 15 Punkte pro Partie, immer wieder war ein anderer Topscorer.

Gleichwohl gibt es Führungssp­ieler – wie Tim Martinez, der seit drei Jahren für Urspring am Ball ist. „Er ist der klare Chef“, sagt sein Trainer. Martinez sei nicht der Lauteste und somit kein „vocal leader“, wie es in Nordamerik­a heißt, sondern „er lässt sein Spiel sprechen“. Zweimal sei er in der Vorrunde an einem Triple double (drei zweistelli­ge Werte in wichtigen Kategorien wie Punkte, Rebounds, Vorlagen) vorbeigesc­hrammt und in kniffligen Situatione­n entscheide­nd gewesen – wie zuletzt gegen Allgäu/Memmingen. Heptner: „Als es knapper wurde, da hat Tim die Würfe genommen.“

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ARCHIVFOTO: MAS Zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft in der Vorrunde: Oliver Heptner, Trainer des JBBL-Teams aus Urspring.

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