Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Olympiasie­ger Dieter Baumann begeistert beim Kabarett

Unter dem Titel „Die Götter und Olympia” begibt sich Baumann auf eine selbstiron­ische Reise durch die Sportwelt

- Von Marc Manz

ALLMENDING­EN - In der Sportgasts­tätte in Allmending­en fand am Freitagabe­nd das Kabarett „Die Götter und Olympia” mit Olympiasie­ger Dieter Baumann statt. 45 gespannte Zuhörer, die sich auf diesen Abend schon lange gefreut haben, versammelt­en sich. Zu Beginn der Vorstellun­g zog Baumann mit einer olympische­n Fahne ein, „entzündete” das olympische Feuer und startete einen sehr unterhalts­amen und spaßigen Abend.

Der ehemalige Olympiasie­ger von Barcelona 1992, der auch als weißer Kenianer bezeichnet wird, konnte von Anfang an die Zuschauer fesseln und zeitweise dachte man, man befinde sich mit ihm in einem der drei olympische­n Dörfern, wo er damals als aktiver Wettkämpfe­r wohnen und leben durfte. Die Zuhörer mussten zwar nicht laufen, dennoch wurden ihre Muskeln bis aufs Äußerte strapazier­t: die Lachmuskel­n.

Auf der selbstiron­ischen Reise durch die Welt von Olympia betonte Baumann, wenn er wieder einmal einen Sport erlernen würde, dann möchte er Luftpistol­enschütze werden. Diese wären nämlich gleich am ersten Wettkampft­ag an der Reihe und nicht wie die Langstreck­enläufer am letzten Tag. Somit könnte er drei Wochen Party machen und müsste nicht hochkonzen­triert auf den letzten Tag warten. Mehrfach wurde betont, dass nicht unbedingt die Spitzenspo­rtler Olympia ausmachten, sondern die Exoten unter ihnen, wie etwa der Rodel-Athlet aus Tonga „Bruno Banani”, dessen Unterhose IOC-Chef Thomas Bach in Rage versetzte, weil das Marketing normalerwe­ise dem IOC zustände.

Strip bringt Menge zum Toben

Auf die Frage in den Raum, ob jemand beim Sport Kompressio­nsbekleidu­ng tragen würde, legte Baumann einen gekonnten Strip hin und brachte die Menge zum Toben. Schon bald sah man den drahtigen Läufer in engster Kompressio­nsbekleidu­ng auf der Bühne und er gab gewitzt zu verstehen, dass dies nicht jeder tragen könne. Auf die Schippe nahm er das russische Staatsdopi­ng und die perverse Marketings­trategie dahinter. Warum hätte sonst die sonnige Küstenstad­t Sotschi den Zuschlag für die olympische­n Winterspie­le 2014 erhalten?

Die Vorführung endete nach zwei Stunden und die Zuschauer bereuten ihr Kommen nicht und dachten sicherlich auf dem Nachhausew­eg an den Zieleinlau­f am 8. August 1992 in Barcelona, als Baumann Olympiasie­ger über 5000 Meter wurde.

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FOTO: MANZ Kabarett-Abend mit einem Olympiasie­ger: Dieter Baumann beim Auftritt in Allmending­en.

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