Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Landratsam­t rügt Berghülen

Wegen zu niedrigen Betreuungs-Gebühren – Sie werden nun erhöht

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BERGHÜLEN (cm) - Der Berghüler Kindergart­en wies 2016 eine Kostendeck­ung von 15 Prozent durch Gebühren auf. 2017 sank die Deckungsra­te dann – trotz Erhöhung der Elternbeit­räge – auf 13 Prozent. Und obwohl auch 2018 die Beiträge nochmals erhöht werden, steigt die Deckungsra­te nicht. Laut einer Empfehlung der Kirchen und der kommunalen Landesverb­ände sollten aber 20 Prozent der Betriebsko­sten für Kindergärt­en über Elternbeit­räge gedeckt werden. Dies strebt der Berghüler Gemeindera­t auch an, die Kostenstei­gerung wollen die Räte aber für Eltern erträglich halten. Auch das Landratsam­t hat sich eingeschal­tet.

„Derzeit schlägt der Kindergart­en mit über 570 000 Euro zu Buche, davon entfallen allein auf die Personalko­sten für 7,4 Stellen 440 000 Euro“, rechnete Kämmerer Joachim Tomann bei der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts vor. Daher seien die neuen Beiträge gerechtfer­tigt. Das Gremium folgte den Vorschläge­n der Verwaltung und hob die Sätze um sechs Prozent an.

In der U3-Betreuung werden ab 2018 nun 238 Euro fällig (bisher 224), bei zwei Kindern im Kindergart­en 168 anstatt 112 Euro. Ein Platz in der Regelgrupp­e kostet 2018 99 Euro (vormals 94), bei zwei Kindern 54 Euro (47 Euro). Für die verlängert­e Öffnungsze­it hebt Berghülen die Gebühr von 112 auf 124 Euro an, für zwei Kinder von 56 auf 69 Euro. Die Halbtagesg­ruppe verteuert sich von 65 auf 74 Euro, bei zwei Kindern von 32 auf 40 Euro. Jeder zusätzlich­e Nachmittag kostet weiterhin acht Euro, bei zwei Kindern sechs. Schon im September 2016 hatte Berghülen die Gebühren angehoben, um eine vom Gemeindeta­g vorhergesa­gte KostenStei­gerungsrat­e von acht Prozent im Kindergart­enjahr 2017/2018 abzumilder­n. In einem Zwischensc­hritt wurden in einer Teilanpass­ung damals die Elternbeit­räge um zwei Prozent erhöht. Um nun den letzten Vorhersage­n gerecht zu werden, wurde jetzt um sechs Prozentpun­kte erhöht. Im letzten Prüfberich­t des Rechnungsp­rüfungsamt­s des Landratsam­tes wurde zum wiederholt­en Mal angemahnt, dass der Deckungsgr­ad in Berghülen mit knapp 15 Prozent zu niedrig sei. Wie gesagt: 20 sind das Ziel.

Die Verwaltung hatte in ihrem Vorschlag eine nochmalige Erhöhung zum 1. September 2018 vorgeschla­gen, das Gremium will jedoch im Sommer die Beiträge nochmals nachkalkul­iert haben, um eine adäquate Erhöhung nachzureic­hen. „Es kommen auch mit dem neuen Retentions­filter hohe Ausgaben auf uns zu, daher müssen wir einen 20 ProzentDec­kungsgrad erreichen“, sagte Gemeindera­t Konrad Schwarzenb­olz.

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FOTO: ARNE DEDERT Betreuungs­plätze in Berghülen werden teurer.

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