Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Das Salzlager in Merklingen

Gut gefüllt, aber die ersten 100 Tonnen hat die Straßenmei­sterei schon los.

- Von Susanne Kuhn-Urban

MERKLINGEN - Der Winter kann kommen, die Mitarbeite­r der Straßenmei­sterei Merklingen sind bestens auf Eis und Schnee vorbereite­t. Das hat deren Leiter Sebastian Kramosch mitgeteilt. Unterdesse­n ist die Zukunft der Merklinger Straßenmei­sterei offen. Dazu will die Verwaltung des Alb-Donau-Kreises am Montagmitt­ag in einer Kreisaussc­huss-Sitzung aber Stellung beziehen.

Das bis zu 1000 Tonnen Streusalz fassende Salzlager auf dem Geländer der Merklinger Straßenmei­sterei ist mit 800 Tonnen noch gut gefüllt. „100 Tonnen fehlen schon, das war der jüngste Wintereinb­ruch“, erklärte Kramosch am vergangene­n Dienstag. „Durch die Höhenlage sind wir exponiert für den Winterdien­st. Wenn es in Ulm noch regnet, liegt bei uns schon Schnee auf den Straßen“, weiß der Fachmann. Für ihn leistet ein funktionie­render Winterdien­st die Verkehrssi­cherheit und ist von großer volkswirts­chaftliche­r Bedeutung. „Die Bürger wollen sicher zu ihren Arbeitsplä­tzen gelangen, im Stau stehende Speditions­lastwagen kosten unnötig Geld. Sicher befahrbare Straßen sind das oberste Ziel.“

Während der Wintermona­te startet ein Mitarbeite­r um 3 Uhr morgens zur Kontrollfa­hrt. Je nach Wetter- und Straßenver­hältnissen informiert er seine Kollegen der Rufbereits­chaft, dass sie zum Streuen oder Schnee Räumen ausrücken müssen. „Das muss man als Mitarbeite­r schon mögen, um 3 Uhr auf ungeräumte­n Straßen ins Geschäft fahren zu müssen“, so Kramosch. Ziel sei es, dass gegen 6 Uhr alle Straßen einmal abgestreut oder geräumt worden sind. Das klappe zwar nicht immer, bei extremen Wetterverh­ältnissen werde es problemati­sch. Dann sind bis zu zehn Fahrzeuge im Einsatz, vier eigene und sechs von Fremdunter­nehmern.

Persönlich­e Einsatzstr­ecken

Die Fahrer haben in der Regel ihre persönlich­en Einsatzstr­ecken, denn hier kennen sie die Besonderhe­iten wie Kaltluftse­nken oder dem Wind ausgesetzt­e Flächen, wo es unerwartet rutschig sein kann, und können dort sicher agieren. Zudem sind die einzelnen Stecken auf die jeweiligen Fahrzeuge abgestimmt. Denn irgendwann ist das Streusalz verbraucht und der Fahrer muss in der Salzhalle wieder laden. Da sollte er nicht allzu weit vom Stützpunkt entfernt sein. Beim Salz gilt: so wenig wie möglich, so viel wie nötig, um gute Straßenver­hältnisse herzustell­en. Je nach Temperatur­verhältnis­sen kommt beim Winterdien­st auch Calziumchl­oridlösung zum Einsatz.

Nach einem auf die jeweiligen Wetterverh­ältnisse abgestimmt­en Plan fahren die Winterdien­stler ihre Strecken ab. „Wir können natürlich nicht überall gleichzeit­ig sein“, ist sich Kramosch bewusst. Er setzt deshalb auch auf Verkehrste­ilnehmer, die ihre Fahrzeuge auf winterlich­e Verhältnis­se vorbereite­t haben.

Noch ist es ruhig auf den Straßen. Kramosch will die Zeit nutzen und jetzt die insgesamt rund 20 Kilometer Schneezäun­e aufstellen. „Wir versuchen da, auf die Landwirtsc­haft Rücksicht zu nehmen, dass die Äcker gepflügt sind, bevor die Zäune aufgestell­t werden.“Auf gute Kommunikat­ion und Zusammenar­beit hofft Sebastian Kramosch auch bei den Verkehrste­ilnehmern: „Bedenken Sie, dass ein Schneepflu­g 3,60 Meter breit ist und wir damit auch zwischen geparkten Autos durchkomme­n müssen“, wirbt Kramosch um Unterstütz­ung für seine Mannschaft.

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 ?? FOTO: SUSANNE KUHN-URBAN ?? Nicolai Pietsch (li.) und Sebastian Kramosch (re.), der Leiter der Merklinger Straßenmei­sterei, im Salzlager.
FOTO: SUSANNE KUHN-URBAN Nicolai Pietsch (li.) und Sebastian Kramosch (re.), der Leiter der Merklinger Straßenmei­sterei, im Salzlager.

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