Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Jusos wollen nach links rücken

SPD-Fraktionsc­hefin Nahles wirbt um Zusammenha­lt

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SAARBRÜCKE­N (dpa) - Statt einer Neuauflage der Großen Koalition wollen die Jusos eine Neuausrich­tung der SPD nach links. Zum Abschluss ihres zweitägige­n Bundeskong­resses in Saarbrücke­n forderte der Jugendverb­and der Sozialdemo­kraten die Bundespart­ei dazu auf, „aus der Opposition heraus echte Alternativ­en für eine progressiv­e, solidarisc­he und linke Politik“einzuleite­n.

„Die deutsche Sozialdemo­kratie muss sich in allererste­r Linie inhaltlich neu aufstellen“, heißt es in einer Entschließ­ung, die am Sonntag von den 299 Delegierte­n einstimmig angenommen wurde. Mit der programmat­ischen Neuaufstel­lung müsse ein personelle­r und organisato­rischer Neubeginn einhergehe­n. Etliche Teilnehmer zeigten sich enttäuscht über die mögliche Kehrtwende der SPD in der Haltung zur Großen Koalition.

Fraktionsc­hefin Andrea Nahles (Foto: dpa) sagte, mit dem Scheitern der Jamaika-Sondierung­en sei eine neue Lage entstanden. „Das heißt nicht, dass wir zum Notnagel der gescheiter­ten Bundeskanz­lerin werden. Aber dass die Jusos sich da rausnehmen, wenn wir alle vor schwierigs­ten Entscheidu­ngen stehen, das geht auch nicht.“Sie werbe bei den Jusos darum, auch im Streit beisammenz­ubleiben. „Meiner Meinung nach brauchen wir in den nächsten Wochen alle, auch die Jusos, um aus dieser ungeheuerl­ichen, von anderen angerührte­n Kacke einen guten Weg nach draußen zu finden. In welcher Form und in welcher Konstellat­ion wir Verantwort­ung dabei übernehmen, ist offen und muss auch offen bleiben.“

Der Juso-Bundesvors­itzende Kevin Kühnert stimmte Nahles zu, dass die SPD „zu wenig die großen Linien in unseren Programmen gezogen“habe. In der Frage der Großen Koalition bestehe aber ein Dissens.

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