Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Terodde ist nur die fünfte Wahl
Stuttgarts Zweitliga-Torschützenkönig ist im Oberhaus noch nicht angekommen
STUTTGART (dpa) - Nicht einmal das Verletzungspech der Kollegen hilft Simon Terodde derzeit weiter. Beim Angreifer des VfB Stuttgart muss die Enttäuschung riesig sein. Wieder einmal saß er beim 1:1 bei Hannover 96 die meiste Zeit nur auf der Bank – obwohl in Daniel Ginczek, Chadrac Akolo und Anastasios Donis derzeit drei Stürmer verletzungsbedingt fehlen.
Nach dem Punktgewinn in Hannover, dem ersten Zähler für den VfB in der Fremde, war der 29-Jährige kommentarlos zum Mannschaftsbus geschlichen. Lediglich eine gute Viertelstunde hatte Trainer Hannes Wolf Terodde in Niedersachsen gegönnt. „Er hat diese Entscheidung akzeptiert“, sagte Wolf, gab aber auch zu: „Simons große Fähigkeiten als Teamplayer werden derzeit schon arg strapaziert.“
Kritiker hatten schon nach dem Aufstieg gezweifelt, ob der dreimalige Torschützenkönig der Zweiten Liga auch für das Oberhaus die nötige Qualität mitbringt. Widerlegen konnte Terodde sie bisher nicht. Seine Abschlussqualitäten dürfte er zwar nicht verlernt haben, wie kaum ein anderer Stürmer lebt er aber von den genauen Zuspielen seiner Kollegen. Da der VfB die Partien aber in der Regel nicht mehr dominiert, nehmen die Zuspiele ab. Aber auch als Anspielstation überzeugte Terodde wegen seiner technischen Mängel bisher nicht.
Zumindest sein Trainer macht ihm jetzt ein wenig Hoffnung. „Alles kann sich schnell wieder ändern“, sagt Wolf. Am Samstag (15.30 Uhr/ Sky) bietet sich Terodde im nächsten Auswärtsspiel bei Werder Bremen die nächste Chance. In Hannover bevorzugte Wolf aber mit Josip Brekalo und Torschütze Takuma Asano kleinere, schnellere und wendigere Angreifer. Vor allem der Japaner Asano zeigte eine gute Leistung.