Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Motiv für Tat in Birkenhard weiter unklar
Obduktion nach tödlichem Angriff auf eine 79-Jährige
BIRKENHARD - Nach der Familientragödie in Birkenhard laufen die Ermittlungen weiter. Der 17-Jährige, der unter dem Verdacht steht, seine Großmutter mit einem Messer tödlich verletzt zu haben, konnte bislang noch nicht vernommen werden. Er sei „dringend tatverdächtig“und komme vom Krankenhaus in Untersuchungshaft, „sobald es sein Gesundheitszustand erlaubt“, erklärt eine Sprecherin der Polizei Ulm. Der Junge ist so schwer verletzt, dass er die nächsten Tage unter ärztlicher Obhut stehen muss.
Der Tatort in Birkenhard wurde am Montagmittag indes erneut von der Spurensicherung untersucht. Die Motive für die Tat seien weiterhin „völlig ungewiss“, wie Christine Weiss von der Staatsanwaltschaft Ravensburg betont. Dies sei noch „Gegenstand der Ermittlungen.“
Seit Dienstag liegt aber ein erstes Obduktionsergebnis vor. Die gerichtsmedizinische Untersuchung belege, dass die 79-jährige Frau an ihren zahlreichen Stichverletzungen gestorben sei, teilt die Polizei mit.
Erste Ermittlungen der Polizei hatten ergeben, dass die Verstorbene verschiedene Verletzungen aufweist. Unter anderem zahlreiche Stichwunden. Der Vater des mutmaßlichen Täters hatte die 79-Jährige am Freitagabend tot in ihrer Wohnung aufgefunden und war dort von dem 17-Jährigen mit dem Messer in der Hand empfangen worden. Der Teenager verletzte daraufhin sich und seinen Vater schwer, der 52-Jährige konnte jedoch flüchten und alarmierte die Polizei. Diese rückte mit einem Großaufgebot in Birkenhard an (SZ berichtete).
Trotz des Tatverdachts müsse auch für den Jungen weiter die „Unschuldsvermutung gelten, fordert die Staatsanwältin Weiss. Zudem müsse man „in Rechnung stellen“, dass der mutmaßliche Täter noch minderjährig ist.
Zum Gesundheitszustand des verletzten Vaters konnte die Polizei am Montag keine Aussage machen. Er soll in den kommenden Tagen, sobald es sein Gesundheitszustand zulässt, ebenfalls als Zeuge vernommen werden. Im Ort und bei den Nachbarn hatte das Familiendrama für Bestürzung gesorgt. Ein Anwohner hatte den 17-Jährigen als „völlig unauffällig“beschrieben.