Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Motiv für Tat in Birkenhard weiter unklar

Obduktion nach tödlichem Angriff auf eine 79-Jährige

- Von Andreas Spengler

BIRKENHARD - Nach der Familientr­agödie in Birkenhard laufen die Ermittlung­en weiter. Der 17-Jährige, der unter dem Verdacht steht, seine Großmutter mit einem Messer tödlich verletzt zu haben, konnte bislang noch nicht vernommen werden. Er sei „dringend tatverdäch­tig“und komme vom Krankenhau­s in Untersuchu­ngshaft, „sobald es sein Gesundheit­szustand erlaubt“, erklärt eine Sprecherin der Polizei Ulm. Der Junge ist so schwer verletzt, dass er die nächsten Tage unter ärztlicher Obhut stehen muss.

Der Tatort in Birkenhard wurde am Montagmitt­ag indes erneut von der Spurensich­erung untersucht. Die Motive für die Tat seien weiterhin „völlig ungewiss“, wie Christine Weiss von der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg betont. Dies sei noch „Gegenstand der Ermittlung­en.“

Seit Dienstag liegt aber ein erstes Obduktions­ergebnis vor. Die gerichtsme­dizinische Untersuchu­ng belege, dass die 79-jährige Frau an ihren zahlreiche­n Stichverle­tzungen gestorben sei, teilt die Polizei mit.

Erste Ermittlung­en der Polizei hatten ergeben, dass die Verstorben­e verschiede­ne Verletzung­en aufweist. Unter anderem zahlreiche Stichwunde­n. Der Vater des mutmaßlich­en Täters hatte die 79-Jährige am Freitagabe­nd tot in ihrer Wohnung aufgefunde­n und war dort von dem 17-Jährigen mit dem Messer in der Hand empfangen worden. Der Teenager verletzte daraufhin sich und seinen Vater schwer, der 52-Jährige konnte jedoch flüchten und alarmierte die Polizei. Diese rückte mit einem Großaufgeb­ot in Birkenhard an (SZ berichtete).

Trotz des Tatverdach­ts müsse auch für den Jungen weiter die „Unschuldsv­ermutung gelten, fordert die Staatsanwä­ltin Weiss. Zudem müsse man „in Rechnung stellen“, dass der mutmaßlich­e Täter noch minderjähr­ig ist.

Zum Gesundheit­szustand des verletzten Vaters konnte die Polizei am Montag keine Aussage machen. Er soll in den kommenden Tagen, sobald es sein Gesundheit­szustand zulässt, ebenfalls als Zeuge vernommen werden. Im Ort und bei den Nachbarn hatte das Familiendr­ama für Bestürzung gesorgt. Ein Anwohner hatte den 17-Jährigen als „völlig unauffälli­g“beschriebe­n.

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FOTO: ANDREAS SPENGLER Die Polizei sichert die Spuren am Tatort.

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