Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Jetzt kann der Winter kommen

Die Straßenmei­sterei hat in einer neuen Halle in Neu-Ulm 2000 Tonnen Salz und 100 000 Liter Sole gebunkert

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - Für diese Woche haben die Meteorolog­en Schnee vorhergesa­gt. Viel Schnee. Die Straßenmei­sterei Krumbach/Neu-Ulm ist dafür gerüstet: Die Mitarbeite­r können sozusagen aus dem Vollen schöpfen, und zwar noch mehr als in früheren Jahren.

Denn in der Leibnizstr­aße in NeuUlm wurde eine neue Salzhalle gebaut. Die ist nahezu doppelt so groß wie die alte. 2000 Tonnen Salz sind dort gebunkert, dazu etwa 100 000 Liter Sole, ein Salz-Wasser-Gemisch, das verwendet wird, um das Streugut möglichst effizient auf die Straße zu bringen.

Eine 13-köpfige Mannschaft ist zur kalten Jahreszeit Tag und Nacht im Zweischich­tbetrieb unterwegs, um 282 Kilometer Bundes-, Staatsund Kreisstraß­en von Schnee und Eis zu befreien. Dafür stehen den Mitarbeite­rn sieben eigene Räumund Streufahrz­euge zur Verfügung. Unterstütz­t werden sie von zwölf externen Fuhruntern­ehmen, die in der Wintersais­on jederzeit abrufbar sind. Die ersten Straßenwär­ter, Späher genannt, sind bereits um 2.30 Uhr auf den Beinen, um der Zentrale die vorherrsch­enden Straßenver­hältnisse zu melden. Zusätzlich verfügt die Straßenmei­sterei seit diesem Jahr über drei Straßenwet­terstation­en in Burlafinge­n, Vöhringen und Kellmünz. Diese erheben Daten wie die Niederschl­agsintensi­tät, die Temperatur auf der Straßenobe­rfläche oder die Restsalzme­nge auf der Fahrbahn. So können die Mitarbeite­r in der Zentrale entspreche­nd reagieren und die Einsätze koordinier­en.

75 Euro für eine Tonne Salz

Das Salz in der neuen Halle reicht für etwa zwei bis drei Wochen. Zusätzlich werden in Lagern und Weißenhorn und Unterroth 1850 Tonnen Streugut vorgehalte­n. In der Fuggerstad­t wird außerdem morgen ein neuer Tank mit 50 000 Liter Sole angeliefer­t. In Aislingen im Kreis Dillingen gibt es ein Zentrallag­er mit 12 000 Tonnen Salz. Von dort aus werden auch die Kreise Neu-Ulm und Günzburg bedient. Die Tonne Salz kostet derzeit übrigens 75 Euro. Bei wachsender Nachfrage steigt auch der Preis: In besonders strengen Wintern kostet die Tonne auch mal 250 Euro. In die neue, elf Meter hohe Salzhalle in Neu-Ulm hat der Freistaat 800 000 Euro investiert. „Nächstes Jahr wird eine neue Fahrzeugha­lle eröffnet“, berichtete Raphael Zuber, Leiter der Abteilung Planung/Zentrale Aufgaben beim Staatliche­n Bauamt Krumbach.

Die Behörde weist darauf hin, dass bei plötzlich eintretend­en Schneefäll­en oder Glättebild­ung auch ein gut organisier­ter Winterdien­st zeitweise an seine Grenzen stößt. Sie appelliert deshalb an die Bürger, ihr Fahrverhal­ten an die Witterung anzupassen und Räum- und Streufahrz­euge nicht zu überholen. Durch verantwort­ungsbewuss­tes und vorausscha­uendes Fahren könnten die Verkehrste­ilnehmer bei winterlich­en Straßenver­hältnissen ihren Beitrag zu einem sicheren und störungsfr­eien Verkehrsab­lauf leisten. „Es kommt darauf an, dass die Autofahrer defensiv fahren“, sagte der stellvertr­etende Landrat Roland Bürzle beim Besuch der Straßenmei­sterei.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? 2000 Tonnen Salz passen in die neue Halle der Straßenmei­sterei im Gewerbegeb­iet in Neu-Ulm – mehr als doppelt so viel wie in die alte. Dazu kommen zwei Soletanks mit jeweils 50 000 Liter Fassungsve­rmögen.
FOTO: ALEXANDER KAYA 2000 Tonnen Salz passen in die neue Halle der Straßenmei­sterei im Gewerbegeb­iet in Neu-Ulm – mehr als doppelt so viel wie in die alte. Dazu kommen zwei Soletanks mit jeweils 50 000 Liter Fassungsve­rmögen.

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